Freitag, 14. Dezember 2012

Fazit

Heute will ich ein Gesamtfazit über meinen Kanadaaufenthalt schreiben. Wahrscheinlich ist es eigentlich noch zu „frisch“, aber ich denke, dass sich meine Eindrücke so halten werden, wie sie jetzt sind. Vornweg kann ich sagen, dass im Endeffekt alles positiv ist – genauso wie Papa es immer prophezeit hat. Ich werd versuchen, das Ganze einigermaßen übersichtlich zu gestalten, aber das wird wahrscheinlich schwierig.
Wenn ich so durch meinen Blog scrolle, muss ich jetzt ein bisschen schmunzeln. Am Anfang hab ich mich nur über die Arbeit beschwert. Ich hab mich auf dem Blog sogar zurückgehalten, denn eigentlich hat es mir wirklich keinen Spaß gemacht. Ich kannte die Leute noch nicht richtig, war nicht eingewöhnt, hatte so viele andere Sachen, über die ich mir tagtäglich Gedanken gemacht hab, dass die Arbeit einfach ein lästiges Übel war. Mit der Zeit hab ich mich aber an meine Kollegen gewöhnt, Freundschaften geschlossen.
Ich lernte zu schätzen, dass es immer was zu lachen gibt, dass man niemals unfair behandelt wird, wenn man niemanden unfair behandelt, dass Rücksicht auf mich genommen wird, dass ich Fragen stellen darf, so viel ich will und das sogar Willkommen ist, dass wir in den Pausen unheimlich viel Spaß hatten und nicht zuletzt, dass ich wahre Freundschaften geschlossen habe. Vor Allem mit Traci und Lindsey verstehe ich mich extrem gut, ich vermisse sie wie wahnsinnig. Aber auch der „Arbeitsteil“ der Arbeit ist für mich zum Vergnügen geworden. Am Anfang war es nur körperlich harte Arbeit für mich. Ich bin Gymnasiast, ich war 12 Jahre nur rumgesessen und dann soll ich im Sauenstall hart arbeiten? Mach das mal meinem Körper klar. Ich denke, dass ich deswegen die ersten paar Tage einfach nur unfassbar demotiviert war. Ich hab mich aber ziemlich schnell dran gewöhnt und dann hat es Spaß gemacht. Mit den Tieren zu arbeiten, verschiedene Tätigkeiten zu erlernen und der allerschönste Teil ist natürlich, wenn man gelobt wird. Das ist so ganz anders, als in der Schule eine gute Note zu schreiben, es ist einfach ein schönes Gefühl. Und ich wurde gelobt :)
Das Einzige was mir gefehlt hat, war die geistige Arbeit. Ich war Angestellter, das heißt, Wayne ist Chef und jeder sonst kriegt einfach Anweisungen. Wir müssen uns keine Gedanken darüber machen, was wir tun. Klar, wir müssen bei der Sache sein, aber wir erstellen keine Arbeitspläne, wir behandeln selbstständig keine Tiere, wir übernehmen im Endeffekt keine Verantwortung und damit würde ich persönlich mich auf lange Sicht unterfordert fühlen. Es wird ein bisschen langweilig, wenn man dann alles kann.
Über Arbeit an sich hab ich gelernt, dass sie glücklich macht. Sicher hat man Tage, an denen man einfach nur Urlaub will, aber wenn man am Ende des Tages sieht, dass man etwas geschafft hat, dass man gebraucht wurde, dass man Geld verdient hat, macht einen das (mich jedenfalls) zufriedener. Nach der Schule hab ich mir immer gedacht: „Schön, fünf weitere Formeln, die ich in meinem ganzen Leben nie mehr brauchen werde. Wofür bin ich heute Morgen aufgestanden?“ Nach der Arbeit hat man das Gefühl, etwas geleistet zu haben. So geht es mir jedenfalls. Zuletzt war die Arbeit natürlich auch der Hauptgrund (jedenfalls ist sie dazu geworden, aber dazu später mehr), weswegen ich nach Kanada gekommen bin. Ich habe sehr viel gelernt, hab mich an die Arbeit gewöhnt, ein paar Dinge gesehen, die ich gut fand, ein paar Dinge gesehen, die es so in meinem (theoretischen) Stall nie geben würde.
Etwas, über das ich mich von Anfang bis Ende niemals beschweren konnte, war meine „Betreuung“. Schon am Flughafen wurde ich von Bob und Rose mit einer herzlichen Umarmung begrüßt, direkt zum Essen eingeladen, ausgefragt und einfach nur extrem nett behandelt. Immer wenn ich Hilfe brauchte, war auf sie Verlass. Ich wurde oft zum Essen eingeladen, umsorgt und wie ein weiteres Enkelkind behandelt. Nach der Eingewöhnungsphase wurde das weniger, aber das ist okay so, ich bin ja kein Austauschkind, sondern ein Austauschbanditpraktikant.
Ich weiß noch, als ich am dritten Tag ins Farmhaus gezogen bin, hat mir Rose eine Heizdecke mitgegeben. Was hab ich mir für Horrorszenarien ausgemalt, von fehlender Heizung über zugige Fenster bis hin zu Blizzards. Nichts davon ist wahr geworden und auch die Heizdecke hab ich nur für meinen schmerzenden Nacken verwendet.
Neben Rose und Bob (meinen Grandparents) haben sich vor allem Jeanette und Scott um mich gekümmert. Ich war immer eingeladen, und wenns nur war, weil mir langweilig war, Jeanette hat mich mit zum Shoppen genommen, mit ins Kino, mit ins Essen, ja sogar zum Thanksgiving ihrer Familie wurde ich mitgenommen. Durch sie hatte ich eine weit bessere Freizeitgestaltung, hab mehr Leute kennen gelernt und viel Spass gehabt. Ich durfte zum Schneemannbauen kommen, durfte Snowmobile fahren, ich wurde in alles einbezogen und das werd ich ihr nie vergessen.
Mit Stacey, Renee und David hab ich mich auch super verstanden, und die haben mich auch immer wieder eingeladen. Auch der Rest des Betriebes und der Familie war bei Fragen und Problemen immer für mich da. Ich kann aus voller Überzeugung sagen, dass man für ein landwirtschaftliches Praktikum keine bessere Hostfamily finden kann.
Allerdings hat selbst die hervorragende Hostfamily mir nicht über die Einsamkeit hinweggeholfen. Und damit rede ich nicht von der Einsamkeit, weil ich ganz alleine war, sondern von der Einsamkeit, dass um mich herum nichts war. Die Farm ist in „the middle of nowhere“ und genau so hat es sich auch angefühlt. Der nächste Supermarkt war 20 Fahrminuten entfernt, aber außer dem Supermarkt und einem Timmys gab es da sonst auch nix. Und das ist natürlich nicht wirklich Entertainment. Das hat mir meinen Aufenthalt wirklich erschwert, weil es bedeutete, dass ich außer Stall und Jeanettes Kindern kein Sozialleben aufbauen konnte. In einer größeren Stadt hätte ich mal ins Kino gehen können, ins Café, ein bisschen Bummeln, wie auch immer. Das war mir alles nicht möglich, weil zusätzlich zur Einsamkeit mein Orientierungssinn nicht vorhanden ist – aber darüber hab ich ja bereits erzählt. Diese Abgeschiedenheit war wirklich ein Problem und ein Grund, wieso ich auch jetzt, wo ich schon fast zuhause bin, diesen Grund als angemessen empfinde, „nur“ drei Monate geblieben zu sein.
Bevor ich nach Kanada geflogen bin, dachte ich immer, dass meine Englischkenntnisse vielleicht zum Problem werden könnten. Ich wurde in der Oberstufe in Englisch nicht gelobt und hab mich nie mehr als nötig mit Englisch beschäftigt. Diese Befürchtung wurde aber überhaupt nicht bestätigt. Ich wurde vom ersten bis zum letzten Tag nur für mein hervorragendes Englisch gelobt, ich hatte außer ein paar Vokabeln niemals Schwierigkeiten jemanden zu verstehen, jetzt kann ich sogar Telefonieren. Telefonieren ist meiner Meinung nach das Schwerste, weil man seinen Gegenüber ja nicht sieht und sich somit nicht mit Händen und Füßen verständlich machen kann. Aber auch dem bin ich jetzt gewachsen.
Englisch an sich ist eine schöne Sprache, ich werde es auch sehr vermissen, aber verglichen mit Fränkisch (also dem Dialekt, nicht mit Hochdeutsch) ist es langweilig. Es gibt nicht so viele Möglichkeiten sich auszudrücken, es gibt nicht so viele Worte und es fehlt irgendwie die persönliche Note. Ich werde Englisch wirklich vermissen, werde aber weiterhin englische Filme sehen und englische Bücher lesen um meine Englischkenntnisse immer frisch zu halten – wer weiß, wie schnell ich es wieder brauche ;)
Das allein wohnen ist allerdings kein Grund, wieder zu kommen. Dadurch, dass ich ja am A*** der Welt war, war das allein wohnen dann der Gipfel der Einsamkeit. Als ich aber dann das akute Heimweh überwunden hatte, fand ich es einfach nur noch langweilig. Man ist den ganzen Tag alleine, man steht alleine auf, Frühstückt alleine, macht alles alleine. Es wird einfach langweilig. So sehr ich allein sein auch genieße und auch kein Problem hab, mal alleine shoppen zu gehen oder ähnliches, so langweilig finde ich alleine wohnen. Diese Erfahrung hab ich jetzt gemacht, ich fand sie sehr wichtig, aber ich weiß auch, dass ich das nicht wiederholen möchte.

Ich sitze im Moment in Toronto am Flughafen und warte, bis mein Schalter zum Check-In öffnet. Das heißt, ich bin erst eine Woche von der Farm weg, aber noch nicht zuhause. Ich glaube, dass ist die perfekte Gelegenheit, mein Fazit zu vervollständigen:
Ich hatte geplant, nach Kanada zu kommen, um ein anderes Land kennen zu lernen, um mein Englisch zu verbessern, um neue Freunde zu finden, um von Zuhause raus zu kommen und mein letzter Grund war, dass ich etwas über Landwirtschaft lernen wollte. Da ich die Gegebenheiten vorher nicht kannte, hat sich meine ganze Situation drastisch verändert, nachdem ich angekommen war: Ich war im Schweinestall. 24/7. Nein, so schlimm war es nicht, aber von der Tatsache, dass die Erfahrung im Stall mein letzter Grund war, nach Kanada zu kommen, blieb nix mehr übrig. Es war der einzige und der Hauptgrund. Ich habe zwar auch alle meine anderen Punkte erfüllt, aber die Prioritäten haben sich geändert.
Am Anfang hat mir das nicht gefallen, aber mittlerweile weiß ich es zu schätzen. Ich habe so viel gelernt, wie ich wahrscheinlich nirgendwo anders lernen hätte können. Nicht so viel über die moderne Schweineaufzucht, aber über das ganze Business an sich. Es ist einfach schwer zu erklären. Nach der Zeit hab ich mich aber daran gewöhnt und weiß es jetzt zu schätzen. Der Schweinestall ist wirklich meine Welt :D
Ich hatte die besten Arbeitskollegen der Welt und eine wunderschöne Zeit, vor allem im Stall. Es hat einfach wahnsinnig Spaß gemacht und selbst die Tage, die ich in dem Moment einfach nur schei** fand, sind mir jetzt in guter Erinnerung geblieben. Das hat mir Papa schon immer prophezeit und er behielt wie immer Recht.
Ich weiß jetzt auch, dass es die beste Entscheidung seit Langem war, ein Praktikum zu machen, ein Jahr nicht in die Schule zu gehen, ein Praktikum im Schweinestall zu machen, nach Kanada zu kommen und zuletzt, im Dezember schon heimzufliegen.
Ich bin durch und durch zufrieden damit, wie alles gelaufen ist und werde diese Zeit immer wahnsinnig positiv in Erinnerung behalten. Danke an alle, die mir dabei geholfen haben.
Außerdem hab ich mich in Kanada verliebt.
Die Menschen sind so nett und umgänglich wie nirgendwo sonst auf der Welt, die Landschaft ist einfach unglaublich und nicht zu toppen und die ganze Mentalität in Kanada hat mich einfach überzeugt. Die Leute sind zwar diszipliniert und ehrgeizig, aber dabei nicht so verkniffen, wie Deutsche es wären. Kurz gesagt, ich hab mich in Kanada verliebt. Ich will noch so viel mehr von diesem Land sehen und werde auf jeden Fall zurückkommen. Wann steht noch in den Sternen, aber ich habe das fest geplant.
Die USA sind natürlich auch ein schönes Land, ich kann nicht so sehr mitreden, weil ich nie da gelebt habe, aber verglichen mit den kurzen Eindrücken, die ich in Texas und Chicago sammeln konnte, gefällt mir Kanada besser. (New York natürlich ausgenommen, das steht zuoberst auf meiner Liste der zu besuchenden Orte ;) )

Ich hatte Kanada an sich vorher nie auf dem Schirm, ich wusste, wo es liegt, aber das war es auch schon. Jetzt habe ich mich verliebt und ich werde wieder kommen.

Bis bald, liebes Kanada, und danke für die wunderschönen und prägenden Erfahrungen, die ich mit nach Deutschland nehmen darf.

Alles Liebe, Lisa

Chicago II

Im Moment bin ich in meinem Zwischenstophotel in Toronto und kann meinen Bericht über Chicago fertig machen.
Über den Tag in Chicago hab ich ja im letzten Eintrag geschrieben (Na, wer mochte Englisch? :D) und heute gibts die Bilder dazu:
Vor dem Sears-Tower
 
Spielzeugbaum in Macy's. Es gab bestimmt 30 verschieden geschmückte Bäume.
 
Candybaum in Macy's
 
 
Weihnachtslandschaft in Macy's
 
 

Das berühmte Chicago Theatre

 
Hannah und Ich unter The Bean
 

The Bean



Am zweiten Tag sind wir in der Früh mit meiner „Gastfamilie“ in die Kirche. Carol und Marc sind echt total nett. Alle ihrer 4 Kinder sind schon ausgezogen und so hatten sie ein Zimmer für mich frei, was perfekt war, weil ich mir kein Hotel hätte leisten wollen und können.

Der Gottesdienst war ähnlich dem, den ich in Kanada besucht hatte und ich mochte es. Vor allem die Musik war gut, weil es anstatt einer Orgel ein Klavier und eine Liveband gab. Hat mich überzeugt.

Anschließend haben wir mit Carol Mittag gegessen und den Nachmittag verbracht und abends waren wir dann im Kino in dem Film „Playing for keeps“ gesehen, der ganz gut war.

Montag war ich dann mit Hannah in der Highschool. Sie assistiert da der Deutschlehrerin und ich wollte unbedingt mal eine Highschool sehen, also durfte ich mit. Es sieht schon sehr aus wie in Highschool Musical und was mir vor allem aufgefallen ist, ist dass der Unterricht lang nicht so streng ist wie in Deutschland und dass Schule auch nicht so hart ist wie in Deutschland. In den USA schafft wirklich jeder einen Abschluss.

Anschließend haben wir gekocht, es gab Reis mit Gemüse und das hat richtig gut geschmeckt. Gekocht hab ich wirklich schon lang nicht mehr ;)
Am Dienstag sind wir dann eeeeeeeendlich shoppen gegangen. In der Mall gab es echt alles und wir waren schon um 8Uhr da, das heißt, wir waren fast die einzigen. Das war wirklich toll.

Ich hab viel Geld ausgegeben, viele Weihnachtsgeschenke gekauft, ein paar Sachen gekauft, die ich schon länger geplant hab, es war durch und durch erfolgreich. Anschließend waren wir im Chipotle essen, was ein mexikanisches Fastfoodrestaurant ist, das aber wirklich nicht nach Fastfood schmeckt. Ich weiß nicht, ob es nur Burritos gibt, jedenfalls haben wir alle einen gegessen. Die schmecken wirklich lecker, die Zutaten sehen sehr frisch aus und der Preis zwischen 7 und 9$ ist echt okay. Vor allem hab ich meinen nicht mal ganz geschafft und das heißt bei mir echt was!

Abends waren wir dann im Fitnessstudio. Wie angenommen fand ich Trainieren an Geräten nicht so toll, mochte ich noch nie, aber überraschenderweise hat Laufen auf dem Laufband echt Spaß gemacht. Ich glaube, ich vermisse jetzt schon die Bewegung und das Auspowern beim Arbeiten.

Das Fitnessstudio hat auch eine Sauna und einen Pool, also haben wir das auch noch ausgenutzt. Das hat wirklich Spaß gemacht und ich hab mich richtig gut gefühlt danach.

Daheim haben wir dann noch einen Film angeschaut, aber Hannah ist schon nach 20min eingeschlafen und ich  nach einer halben Stunde, weil der Film einfach so grottenschlecht war :D Ich war dann um halb 12 im Bett, weswegen wir uns für Mittwoch erst um halb 10 zum Frühstücken verabredet haben. Anschließend haben wir Cookies gebacken (mit Kokos, mmmhhh) und dann Mittagessen gekocht (Reis mit Nudeln ;) ) und dann noch einen Film geschaut. Abends waren wir bei Carol und Marc und haben da noch ein bisschen Fernseh geschaut.

Heute hat mich Eric in der Früh zum Flughafen gefahren, von wo aus ich nach Toronto geflogen bin, wo ich jetzt im Hotelzimmer bin, das riiiiießig ist, weil an dem Tag, an dem ich gebucht hatte, das Zimmer mit zwei Doppelbetten für 80$ das billigste war :D Viiiiiiel Platz, sag ich euch.
Auf jeden Fall muss ich an dieser Stelle noch mal Danke sagen an Hannah und Eric, die mich eingeladen und herumgeführt haben, ich hatte wirklich eine großartige Zeit, die ich sehr genossen habe. Dankeschön!

Morgen Abend um 8Uhr geht dann mein Flug nach Deutschland, wo ich um 10 Uhr Samstagfrüh in München ankomme.

Ich kann es noch gar nicht realisieren, dass meine Zeit in Nordamerika jetzt vorbei ist und ich gehe wirklich mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause.

Zum Abschluss kann ich euch jetzt auf jeden Fall versichern, dass ich Kanada den USA vorziehen würde. Ich hab nie in den USA gelebt, aber Kanada ist wirklich mehr nach meinem Geschmack und wenn es die Gegebenheiten einmal erlauben werde ich definitiv hierher zurückkommen.

I’m gonna miss the crazy Canadians, eh?!

Trotzdem freue ich mich wahnsinnig auf meine Familie und kann es noch gar nicht richtig realisieren. Heute hab ich am Flughafen gewartet und plötzlich dachte ich so, dass ich ja in 48 Stunden schon wieder an meinem Esszimmertisch Brotzeit mache. Da hatte ich vor Freude Tränen in den Augen.

Deutschland, ich komme!

 

 


Sonntag, 9. Dezember 2012

Chicago

Because a special friend asked me for it, I'm doing a post in English today. It's probably not perfect, but who cares.
Yesterday i arrived at Chicago O'Hare airport, which was very confusing. I got controlled in Canada pretty intensive, so didn't get controlled in the states at all! They didn't even want to see my passport. I still can't believe it.
Anyways, Hannah picked me up at the airport then, and we went home, which took us forever, because we took the wrong road :D
Afterwards I was just so tired that I went to bed at like 9 o'clock. Can't get rid of the habit being tired at 8 :D
This morning we left at 7:40 to go to downtown chicago and do all the sightseeing stuff. We first went to the Christkindelmarket which was still closed, so we moved on to get to Macy's.  Sure :D I bought the nicest tablet case ever, i adore it! Then we went to the Christmas area at Macy's which is really something to see. All these trees with the nicest decorations ever and soooo many different items to hang on your tree - it was unbelievable! It was probably as interesting as Käthe  Wohlfahrts  Weihnachtsladen  in Germany, just on a different level, since it's mostly modern stuff, like food or Hello Kitty. It was just very very big, which made it so worth seeing it.
Afterwards we went to H&M where you can find a way different collection than in Germany. Of course i bought some stuff ;-)
At Starbucks we got something to eat, because it was already noon and it was just soooo expensive. Guess what?! I miss Timmy's  already. Oh and before that, wee took pictures in front of the Chicago theatre, which is very famous.
Then it started raining so we stayed at Starbucks for about a hour where we had a great sight at the bean, which is actually supposed to show a cloud :D After the rain stopped we went to the art gallery but just to see it outside because I'm not really into art :D There we also saw the start of the famous route 66 and we had a great view at the sears tower. Afterwards we took lots and lots of pictures at thebean which i can't show you now because i don't have a converter that fits my laptop! Yes intelligent me. Then we went to the christkindelmarket where you could only find German things like bratwurst,  gluhwein, kraut.  All this stuff. It just reminded me of home so bad...
As a last stop we saw the sears tower, but we didn't go up because it was kind of cloudy the while day, so i didn't want to pay for viewing a grey sky. I saw lots of the city yesterday when my plane arrived.
Afterwards we were just exhausted and happy to come home and have a little break.
Later we want to watch a movie but I'm going to keep you updated.
I'm going to put the pictures online when I'm back in germany, where I can use my laptop.
That's why my gorgeous parents gave me a tablet PC :D
I hope I didn't make too many mistakes, but if yes, i just don't want to know.
Take care,
Lisa

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Abschied

Gestern hatte ich meinen letzten Arbeitstag. Ich dachte eigentlich, dass wir halt Tschüss sagen und gut ist.
Als ich dann zum Mittagessen in den Lunchroom gekommen bin, waren drei Riesenpizzen auf dem Tisch gestanden: Wayne hatte extra für mich Pizza bestellt - in den Schweinestall! Ich war so gerührt, das war einfach toll. Nachmittags hat er mir dann noch ein paar Sachen gezeigt, die ich noch nicht gesehen hatte und dann haben wir uns kurz verabschiedet. So kurz, dass keiner überhaupt Zeit zum Weinen hatte und das ist gut so.

Ich werd meine Kollegen echt vermissen. Lindsey hat es schön ausgedrückt, sie sind echt wie eine weitere Art von Familie für mich geworden. Ich hab so viel Zeit mit ihnen verbracht, ich bin so an sie gewöhnt, dass es jetzt echt traurig für mich ist, zu gehen. Ich glaub nicht, dass ich jemals wieder eine so gute Arbeitsathmosphäre finden werde. Und das sage ich aus tiefstem Herzen.

Wenn es mir schlecht ging, haben Lindsey und Traci versucht mich aufzumuntern und Wayne hat mir die einfacheren Arbeiten zugeteilt. Wenn ich todmüde am Frühstückstisch gesessen bin, wurde ich liebevoll geneckt, dass ich doch nicht einschlafen soll und dann dafür von Wayne eher nachhause geschickt, um ein bisschen zu schlafen.
Um mir die Einsamkeit zu erleichtern wurde ich eingeladen. Zum Essen, zum Tierflohmarkt, zum Mädelstag. Überall wurde ich mit offenen Armen empfangen.

Wenn ich Fragen oder Probleme hatte war vor allem Wayne als mein Chef immer ein super Ansprechpartner, hat mir immer geholfen, jede Frage beantwortet so gut es ging.
An einem Tag hat er mich sogar gelobt, dass ich immer so viel frage. Er meinte, dass er das echt gut findet, weil Fragen wichtig ist. Und selbst wenn er keine Antwort wüsste, würde er versuchen eine zu finden.

Ich hatte wirklich eine großartige Zeit in diesem Stall mit diesen Menschen und da sich mein Auslandsaufenthalt von "Auslandsaufenthalt mit Schweineanteil" zu "Intensivpraktikum in Kanada" entwickelt hat, war die Arbeit wirklich meine wichtigste Zeit und sie war einfach großartig. Über den Stall lässt sich streiten, aber - wie gesagt - eine solche Arbeitsathmosphäre findet man nie wieder.
Danke dafür.

Heute packe ich intensiv meinen Koffer, bin entsetzt, weil er immer noch so voll aussieht, obwohl ich den Mädels so viel mit Nachhause gegeben hab und morgen geht es dann nach Chicago.
Ich platze fast vor Vorfreude!

Bis bald,
Lisa

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Die Heimat ruft!

Ich kann sie bis hierher hören. Ich freu mich schon so unsagbar auf Zuhause, das kann ich echt nicht ausdrücken, aber davor werde ich natürlich die Zeit in Chicago genießen!
Heute hab ich mein Hotel gebucht, weil ich, wenn ich am 13. zurückfliege, eine Nacht in Toronto bleibe, damit ich nicht 24 Stunden am Stück unterwegs bin, das muss ich dann ganz alleine nicht haben. Wobei eine Nacht ganz alleine im Hotel auch interessant wird :D Ein bisschen Schiss hab ich schon, aber mein Gott, das haben andere auch schon geschafft. Jedenfalls ist das jetzt auch gebucht, es kann also losgehen!

Am Sonntag war ich bei Rose zum Essen eingeladen. Das ist dadurch entstanden, dass ich ihr einen Nürnberg-Kalender geschenkt hab und ihr erzählt hab, dass mein Lieblingsmonat der ist, an dem die Nürnberger Bratwürste und Stopfer und Kraut abgebildet sind. Also hat sie sich eingebildet, dass wir das nachkochen. Haben wir auch gemacht und es war nicht so schlecht wie ich befürchtet hatte! Nein, es war sogar richtig lecker und zum Nachtisch gab es ihren berühmten Schokoladenkuchen, den ich wirklich vermissen werde.

Am Montag hab ich gearbeitet und war Abends bei meinem Chef zum Essen eingeladen. Das hat mich wirklich gefreut, weil er eigentlich eher nicht so viel redet. Wir verstehen uns zwar, aber das wars dann eingentlich auch schon. Ich hab mich aber sehr gefreut, dass er und seine Frau mich eingeladen haben. Es gab Lasagne (selber gemacht, das macht sympathisch :D ) und zum Nachtisch Cinnabuns. Die werd ich auch vermissen! Hochkalorische Zimtschnecken mit noch höherkalorischem Topping - allerdings nur selbst gekauft :) Seine beiden Töchter sind echt zurückersüß und es war interessant, ihn mit seiner Familie zu erleben, weil er einfach so anders war, als auf der Arbeit. War aber wirklich ein schöner Abend.
Ich hab im Gästezimmer übernachtet, weil mein nicht vorhandener Orientierungssinn es mir verbietet, mich allein weiter als bis Seaforth zu wagen und da er ein verdammter Frühaufsteher ist, hat er mich schon um 4 Uhr geweckt. Für ihn ist das die perfekte Zeit aufzustehen. Alles klar.
Danach hab ich noch in einem anderen Maststall geholfen, wo ich feststellen musste, dass ich Liquidfeed schon deswegen nicht mag, weils einfach extrem eklig aussieht :D
Anschließend hatte ich den Nachmittag off und hab geschlafen (Hallo 4 Uhr in der Früh!).

Morgen hab ich meinen letzten Arbeitstag, worüber ich einerseits froh bin, weil es heißt, dass ich nicht mehr um 5.30 morgens unter die Dusche hüpfen muss, andererweits bin ich total traurig, weil ich die Arbeitsathmosphäre echt geliebt habe und es einfach schade ist, dass ich gehe. Wirklich schade. Deswegen bin ich eigentlich auch nur traurig, weil die Arbeit so viel Spaß gemacht hat, dass es das Duschen wert war.

Danach werd ich meine Wäsche waschen, weil ich dann keine Arbeitsklamotten und Werktagsklamotten mehr brauche, und mit meinem Koffer anfangen.
Am Donnerstag bin ich bei Jeanette zum Essen eingeladen, die ich auch wie verrückt vermissen werde. Hätte ich eine Hostmum, wäre sie das wohl gewesen.
Und Freitag früh um 8 gehs los.

Auf in den Urlaub, ich freeeeeeeeu mich!!

Bis bald,
Lisa

Sonntag, 2. Dezember 2012

Christmasparty

Nachdem ich gestern einen sehr ruhigen Samstag hatte, weil ich nur rumgelegen hab, mit meiner Mama geskypt hab und dann tatsächlich noch ein bisschen aufgeräumt hab, sind wir gegen halb 7 auf die Christmas Party gefahren. Ich war zwischen Adam und Rose gesessen, das Essen war dermaßen unspektakulär. Es gab irgendein Fleisch, von dem ich ehrlich gesagt nicht mal wusste, was es war, und dann die Standard-Beilagen, mehr können Kanadier scheinbar nicht: Stopfer, Truthahnfüllung, gekochtes Gemües (aber nicht in guter Rahmsoße, wie bei Mama) und Salat. Dafür war der Nachtisch sehr lecker.
Danach kam netterweise Traci rüber und hat mich an ihren Tisch eingeladen, damit ich Unterhaltung hab. Da wars auch viel lustiger, als an meinem Tisch, aber als der eigenartige Comedian kam hab ich trotzdem nix verstanden. Aber die Witze, die ich verstanden hab, waren schlecht.
Dann hab ich alle auf ein Foto "gezwungen". Die Mädels waren kein Problem, also alle Mädels, die im Stall mit mir arbeiten, Adam hab ich auch geschafft, aber Wayne war echt ein hartes Stück Arbeit. Am Schluss hat er sich zu zwei Fotos überreden lassen, weil seine Frau ihm gut zugeredet hat :) Aber ich hab jetzt wenigstens meine Fotos, ich brauch doch Erinnerungen.



Mit der Zeit sind zuerst Wayne und seine Frau heim, dann Traci und ihr Freund, dann Linsey und ihr Freund, also hab ich mich ein bisschen mit Amanda unterhalten, die Freundin von Adam.
Dann haben wir zusammen was getrunken und dann sind wir Tanzen gegangen - aber wie! Die würde echt zu uns Dauten-Mädels passen, die Gute.
Irgendwann hat uns dann die Band auf die Bühne geholt und dann hab ich ihre Liedliste gesehen: Alles auf Deutsch! Ich hab natürlich den halben Ausraster gekriegt, als ich gelesen hab, dass sie das Kufsteinlied spielen können. Also hab ich mir das Kufsteinlied gewünscht und das haben sie dann gespielt. Die restlichen Leute im Saal waren natürlich extrem irritiert, weil bayerischer als das Kufsteinlied gehts ja echt nicht mehr, aber ich hab mich gefreut, wie ein kleines Kind.
Dann haben wir uns ein bisschen mit der Band unterhalten, lauter nette Kerle, deren Eltern in Thüringen geboren sind und die sogar eine Schwester in Bayern haben.
Das war echt mein ganz persönliches Highlight.
Wir haben dann getanzt und getanzt, bis irgendwann die Lichter angingen und trotzdem waren wir am Schluss die Letzten, die gegangen sind. Es hat einfach echt Spass gemacht!





Freitag, 30. November 2012

We're coming closer!

Ich zähle nachwievor die Tage bis ich Zuhause bin (auch wenn die Drecks-App jeden Tag was anderes ausrechnet :D ) und ich weiß sicher, dass es bis zu meinem Flug nach Chicago nur noch 7 Tage und 8 Nächte sind und dass ich es kaum erwarten kann!
Heute war ich mit Scott im Maststall, wo wir Schweine auf Fettschicht und Muskelschicht (?) gescannt haben. Allerdings haben die hier Kaltställe und das ist wirklich nicht my cup of tea! Da bevorzuge ich gemütliche, geheizte Ställe. Es war zwar nicht kalt, aber irgendwie ein bisschen klamm und vor allem zugig. Nein danke. Jedenfalls wäre damit der Maststall abgehakt.
Morgen werd ich arbeiten und abends die Christmas Parade in Seaforth anschauen, weil ichs zu der in Wingham ja nicht geschafft habe. Am Samstag werd ich dann meine Wäsche waschen und dann langsam mit dem Packen beginnen :) Außerdem muss ich anfangen, hier Ordnung zu schaffen. Gott sei Dank hab ich nie Gäste.
Samstagabend ist dann die Christmasparty, da kann ich dann eines meiner neuen Kleider anziehen und hab endlich mal wieder einen Anlass, mein Make-up zu benutzen, das fühlt sich schon ganz schön einsam.
Für Sonntag ist nichts geplant, außer die Hunger Games weiter lesen. Ich hab Band 2 und 3 von Stacey ausgeliehen und hab Band 2 jetzt halb durch, will aber beide Bände fertig lesen. Werd ich hoffentlich schaffen.
Dann sinds noch 3 Tage Arbeit, den Donnerstag hab ich frei, um fertig zu packen und Tschüss zu sagen und am Freitag bin ich dann auf meinem Weg nach Chicago!
Ich sags euch, es ist wie Weihnachten. Je näher das alles kommt, also mein Urlaub in Chicago und mein endgültiger Heimflug, desto mehr steigert sich die Vorfreude (und wenn ich dann daheim bin, bleibt ja immer noch die immense Vorfreude auf Weihnachten). Abends vorm Einschlafen mal ich mir immer aus, wie toll die Tage in Chicago werden und wie sehr ich mich freuen werd, wenn ich in München Mama, Papa und Kathi endlich wieder in die Arme nehmen darf.

Ein ausführliches Fazit über meine Zeit hier in Kanada werd ich wahrscheinlich am Wochenende oder vielleicht auch erst in Chicago tippen, aber ich weiß, dass es richtig war, den Aufenthalt zu verkürzen. Ich denke nicht, dass ich mehr hätte lernen können und es wäre kontraproduktiv für mein Seelenheil gewesen, mich zu zwingen, hierzubleiben. Und zweitens weiß ich, dass ich die Arbeit im Stall mag, dass mich Landwirtschaft interessiert, dass ich weitere Praktika machen will, dass ich Landwirtschaft studieren will.
Und das rauszufinden war doch eigentlich zu 80% der Grund, herzukommen. 20% war, ein anderes Land bzw. Kanada kennen zu lernen und mein Englisch zu verbessern.

Bis bald,
Lisa

Dienstag, 27. November 2012

Ein platter Reifen

Ja, mit mir wirds einfach nie langweilig!
Heute bin ich nach Seaforth zum Groceryshopping gefahren, das letzte Mal, bevor ich nach Chicago fliege. Ich war vollkommen auf Cookie-Entzug, heute schon den ganzen Tag am Jammern.
Davor hab ich wie immer einen Tim Hortons Abstecher gemacht (auch das letzte Mal in Seaforth, Gott sei Dank gibt es in Toronto am Flughafen auch einen ;) ) und dann bin ich zum Supermarkt gefahren, hab eingekauft, mich auf den Heimweg gemacht.
Plätzlich gabs einen Knall und das Auto hat angefangen zu schlingern und ich bin zu Tode erschrocken! Nachdem ich dann abgebremst hab, hab ich gesehen, dass ich einen Platten hab. Aber was für einen!
Zum Glück hatte ich ausnahmsweise mein kanadisches Handy dabei, dessen Akku aber schon ziiiiemlich schwach war. Also hab ich dann auf gut Glück "Office" angerufen, das war im Telefonbuch gespeichert. Ich hab dann bei Erin angerufen, warum auch immer und die hat dann Jeff geschickt, um mich zu retten :D
Im Kofferraum gabs glücklicherweise ein Reserverad und nach 35 Minuten war das dann auch endlich montiert (im Schnee mit Dämmerung und direkt an uns vorbeirasenden LKWs). Jeff war so nett und hat mir seinen Truck zum Heimfahren überlassen, während er mit Little Green gefahren ist. Wir sind dann kleinere Seitenstraßen heimgefahren, damit wir, falls nochmal irgendwas ist, weg von der großen Straße sind und die waren vereist und einfach in unmöglichem Zustand. Ich bin vor Angst fast umgekommen. Jeff ist munter mit 80km/h vor mir hergerast (mit Reserverad!!!). Wie auch immer, wir sind heil auf der Farm angekommen, wo sich dann herausstellte, dass das Reserverad auch schon wieder platt ist.
Viel zu viel Aufregung für einen Supermarktbesuch!

Heute Früh hab ich mit Traci gearbeitet und um 11 Uhr oder so brauchte ich dann echt eine Pause, ich konnte einfach nicht mehr. Dann bin ich im Medizinraum gesessen, währen Traci aufm Klo war und dann ist Wayne gekommen. Er schaut mich an und sagt, dass ich nicht gut aussehe (Danke, das will man als Frau echt hören!). Ich hab dann nur genickt und er meinte dann, dass ich wohl schlecht geschlafen hätte. Dann hab ich gesagt, dass ich eigentlich immer schlecht schlafe, seit ich hier bin, was auch wirklich stimmt. Die Nächte die ich durchgeschlafen hab kann ich - ungelogen - an einer Hand abzählen (es ist aber nicht so schlimm, dass ich immer fast am Umkommen bin, nur heute hatte ich einfach einen schlechten Tag). Und dann meinte er, der ja eigentlich immer versucht, Möglichkeiten zu finden, dass ich hierbleib, total nett zu mir, dass es jetzt wohl Zeit wäre, Nachhause zu fliegen. Und das hat er so lieb gesagt, dass ich echt zu Tränen gerührt war. Und ich denk, er hat Recht.

Alles Liebe,
Lisa

Sonntag, 25. November 2012

Die Zeit rennt!

Unter der Woche fühle ich mich immer so, als würde alles ewig dauern... Außer die Nacht natürlich!
Aber nachdem ich morgens aufgestanden bin, dauert es eeewig bis zur Frühstückspause. Dann dauert es noch viel länger bis endlich Lunchtime ist (meine Lieblingszeit am Tag ;)) und dann zieht sich die Zeit wie Kaugummi, bis ich Feierabend hab. Dann dauert es ewig, bis ich ins Internet kann, usw.

Wenn ich dann aber nach einiger Zeit mal wieder durch meinen Blog stöber (ja, ab und zu mach ich das. Ich hab das zwar alles selbst erlebt, aber ich glaub, Demenz ist genetisch ;) ), denk ich  mir, dass die Zeit wirklich schnell vergeht. Grade vor ein paar Tagen hab ich erst mein letztes Wochenendupdate getippt und von gestern Nachmittag bis heut Nachmittag hats auch nicht lang gedauert.
Ich hab nachgezählt und es sind noch 9 Arbeitstage. Da seht ihr, die Zeit rennt!

In dieser Zeit möchte ich noch einen Maststall sehen, morgen geh ich Lebensmitteleinkaufen (Cookies!! Ich bin auf Entzug.), am Freitag muss ich außerplanmäßig arbeiten, am Samstag ist die Christmas-Party, am Donnerstag hab ich hoffentlich einen Day off, um meinen Koffer packen zu können, mich zu verabschieden, usw., und am Freitag geht mein Flug nach Chicago!
Da bin ich ja wirklich extremst aufgeregt! Vor allem weil ich mal wieder ganz allein flieg, und das heißt ja schon was und weil ich die liebe Hannah wieder treff, eine neue Stadt seh und ein paar wunderschöne Tage haben werd :)

Themawechsel: Gestern haben Stacey und ich zwar versucht, einen Schneemann zu bauen, aber unglücklicherweise hat das nicht funktioniert, weil wir keinen Pappschnee haben, sondern Pulverschnee :( Dafür durfte ich dann aber bei Scott auf seinem Snowmobile mitfahren und das war ... lustig. Also eigentlich fand ichs nicht so toll. Hinten ist das Snowmobile Raupenfahrzeug und vorne sieht es aus wie Skier? Auf jeden Fall greift das für meinen Geschmack alles nicht gut genug im Schnee und für mich ist das alles ein bisschen zu rutschig. Als wir dann noch durch den Graben auf den nächsten Acker gefahren sind, bin ich das erste Mal halb gestorben. Zum Ausgleich haben wir dann aber noch wilde Truthähne gesehen, die man anscheinend eher selten zu Gesicht bekommt, aber das fand ich eher unspektakulär.
Danach haben wir uns auf den Weg nach Goderich gemacht, haben dort bei Crabby Joe's gegessen, einen kurzen Abstecher zu Wal-Mart gemacht (ich mag den Laden nicht. Sieht assimäßig aus.) und sind dann ins Kino ♥
Wir haben den letzten Twilight-Teil geschaut, also Breaking Dawn Teil 2, und ich bin begeistert. Auf der einen Seite bin ich extrem traurig, weil es jetzt endgültig vorbei ist. Die Bücher sind zuende, jetzt sind auch die Filme abgedreht. Schade. Aber die Handlung ist grandios umgesetzt. Eigentlich ist das Buch meiner Meinung nach das am meisten Fantasy-lastige der ganzen Reihe, aber die Umsetzung ist wirklich nicht kitschig, sehr schlüssig und mit ein paar spannenden Szenen durchsetzt. Ich bin wirklich begeistert und hab mit Kathi schon ausgemacht, dass wir die DVD-Sammelbox brauchen, wenn die rauskommt.

Ansonsten schneit es hier munter weiter, nur die Sonne lässt sich leider nicht blicken, vielleicht tut sie das morgen.

Ich werd jetzt noch ein bisschen Schlaf nachholen und im zweiten Teil der "The Hunger-Games"-Trilogie schmökern.

Alles Liebe,
Lisa

Samstag, 24. November 2012

My big love - Schnee!

Heute Früh hab ich schon um 5 Uhr zum Arbeiten antreten müssen, das heißt logischerweise, dass es noch stockdunkel war, als ich aufstand.
Gestern Abend ist ein furchtbarer Wind gegangen, was ich daran merke, dass die alten Nadelbäume neben meinem Fenster eine "interessante" Geräuschkulisse boten.
Heute Früh hab ich dann zwar festgestellt, dass es draußen ziemlich weiß ist, aber erstens seh ich ja in der Früh noch nix und zweitens war es ja, wie gesagt, noch dunkel. Also bin ich nach draußen gegangen und - ÜBERRASCHUNG! - es hat geschneit. Und zwar nicht schlecht. Alles war über und über weiß und es waren garantiert 20cm, wenn nicht mehr. Dazu ging ein starker Wind. Also Autofahren hätte ich da nicht wollen! Wir haben dann nur bis 7 gearbeitet, weil Traci und Wayne noch was vorhatten und als ich dann aus dem Stall gekommen bin, war ich überwältigt. Alles war wunderschön weiß und es hat in kleinen, feinen Flocken immer noch geschneit. Ein Traum!
Zwischendurch hatten wir sogar mal ein paar Minütchen Sonne, aber die hat sich schnell wieder verabschiedet.
Es sieht wirklich so traumhaft schön aus, ich bin total begeistert!

Deswegen geh ich so um 2 Uhr zu Jeanette rüber und hoff, dass Stacey mit mir einen Schneemann baut. Für euch hab ich aber in der Zwischenzeit schon mal ein paar Bilder, für die ich das Haus nicht verlassen musste ;)







Im Moment sitz ich in meiner Küche, immer noch am Frühstückstisch, genieß die Aussicht und hör Weihnachtslieder - kitschiger gehts echt nicht mehr! Ich wünschte, Weihnachten wär schon da. Wobei - Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! Ich fühl mich im Moment wie eine 5-jährige, so aufgeregt bin ich. Bloss wegen ein bisschen Schnee.
Später fahren wir wahrscheinlich nach Goderich und schauen uns den leider letzten Twilight-Film an, ich bin gespannt!

Ansonsten sind es noch 9 Tage Arbeit bis ich endlich endlich endlich nach Chicago fliege! Ich hoffe, dort ist die Atmosphäre auch schon schön weihnachtlich :)
Und in phänomenalen 20 Tagen fliege ich auch schon wieder nach Hause! Ist das nicht toll?!

Bis bald,
eure Lisa

Donnerstag, 22. November 2012

Vermissen

"I'm so gonna cry when you go home!"

"I have to admit I'm gonna miss you."

Wenn ich das von Arbeitskollegen höre, mit denen ich "nur" drei Monate zusammengearbeitet hab, macht mich das richtig richtig stolz.
Aber ich werd sie auch vermissen. Ich glaub nicht, dass man irgendwo eine besser Arbeitsathmosphäre finden kann.

Sonntag, 18. November 2012

Hans Hirsch war Deutscher.

Wochenendupdates kommen mir immer so furchtbar langweilig vor, also besinne ich mich heut mal auf Abwechslung und fang von hinten an. Von ganz hinten.
Heute in 4 Wochen werde ich in Deutschland einen Schweinebraten essen und in meinem eigenen Bett schlafen.
Heute in 3 Wochen werd ich mit Hannah in Chicago sein und bei einer mir unbekannten Person auf dem Sofa schlafen.
Heute in 2 Wochen werd ich vielleicht noch im Bett sein, weil am Abend vorher die Christmas-Party meiner Arbeitgeber stattfand.
Heute in einer Woche habe ich einen ganz normalen Arbeitstag.
Heute konnte ich das erste Mal seit 14 Tagen ausschlafen. Da ich aber ja bekanntlich um 5 Uhr aufstehe, bedeutet ausschlafen, dass ich erst um halb 8 aus dem Bett springe. Ist das nicht toll?
Dann habe ich in aller Ruhe meine Laugensemmeln (die haben so Deutsch geschmeckt, ich war begeistert) gefrühstückt, mit heißer Schokolade von Timmys und Cookies zum Nachtisch und dann mit meinen Eltern geskypt.
Anschließend war ich kurz auf meiner Couch gesessen, bis mir David geschrieben hat, dass ich beim Güllefahren mitfahren kann. Das ist hier SO anders als daheim: Der gesamte Grundbesitz ist praktisch im Kreis um den Stall angeordnet. Also wird am Stall eine Pumpe angeschlossen, die mit einem Schlauch verbunden ist, der dann an einem Gerät am Bulldog angeschlossen ist, das entweder einen Prallteller hat oder die Gülle direkt in den Boden injeziert. Der Bulldog zieht dann den Schlauch quer über den Acker hinter sich her. Ich find das sehr seltsam, aber Papa hat mir erklärt, dass das durchaus üblich ist.
Wir hatten heute nur den Prallteller, weil David nur Gülle gefahren ist, um über den Winter genug Platz zu haben. Dabei haben wir uns dann über Bulldogmarken unterhalten und ich hab ihm erklärt, dass Hans Hirsch aka John Deere Deutscher war. Er dachte, ich verarsch ihn.
Also bitte, als könnten Amerikaner wirklich so hübsche Bulldogs entwickeln ;)
Gestern war ich mit Jeanette, Renee und Stacey in London, um ein College anzuschauen, an dem Renee eventuell "studieren" will. Kanadier (und vielleicht auch Amerikaner? Keine Ahnung) sind ja fest davon überzeugt, ein gutes Bildungssystem zu haben. Wer ihnen den Floh ins Ohr gesetzt hat weiß ich zwar nicht, aber gut.
Wenn man für 2 oder 3 Jahre am College studiert hat man am Ende nicht mal einen Abschluss. Um einen international anerkannten Abschluss zu haben muss man glaub ich grunsätzlich ein Jahr an einer Uni dranhängen. Wie auch immer, es ist teilweise ein bisschen lächerlich.
Das College an sich ist riesig, man braucht echt einen Lageplan!
Im College befindet sich ein Subway, drei Tim Hortons, zwei andere Cafeterias, es ist einfach unglaublich! Dazu gibt es dann Residences, also quasi Studentenwohnheime, in denen man ein Zimmer mieten kann, die direkt am Campus liegen oder Häuser außerhalb, für die man ein Stück laufen muss, um zum Campus zu gelangen.
Alles in Allem fand ich das College und die Residences ziemlich hübsch, aber auch einfach unfassbar groß.
Danach waren wir in einem Frisör- und Manikürefachgeschäft, weil Jeanette ausgebildete Friseurin ist und für dort eine Kundenkarte hat. Man bekommt dort alle Produkte viel günstiger als im Einzelhandel.
Wer mich kennt, weiß, dass ich mich dort nicht beherrschen kann und so war es auch. Ich war immerhin so vernünftig, keine Haarprodukte zu kaufen, weil mein Koffer ja nicht unendlich groß ist, aber beim Nagellack konnte ich nicht Nein sagen.
Die meisten Marken bekommt man ja in Deutschland eh nicht, aber OPI ist ein gutes Beispiel:
In Deutschland kostet eine Flasche mit 15ml 16€, in diesem Shop hab ich sie für umgerechnet 4,70€ bekommen. HALLO? Muss ich dem noch etwas hinzufügen?
Naja, im Endeffekt waren es vier OPI-Lacke und vier China-Glaze-Lacke und ich liebe sie jetzt schon :) Gelegenheit zum Ausprobieren werd ich wahrscheinlich erst in Chicago mit Hannah haben :)
Danach sind wir in die Mall gefahren, da war die Hölle los, weil es der erste Christmas-Sale-Samstag war. Abermillionen an Menschen!
Ich bin dann mit Jeanette bummeln gegangen und wir sind am Build-a-Bear-Store vorbeigekommen. Meine Güte ich konnte mich kaum beherrschen: Das ist ein Laden, wo man sich einen Bär aussucht, den man dann ausstaffieren lassen kann, mit Herz und Sprache, verschiedene Klamotten, lauter so Zeug. Ich meine, dass ich schon mal einen in Deutschland oder wenigstens Europa gesehen hab, aber ich bin mir nicht mehr sicher. Die Viecher waren SO süß.... Unfassbar.
Danach waren wir bei Jack Astors essen. Alle Bedienung haben die kürzesten Röcke der Welt an und sind ganz schwarz angezogen und wenn sie das erste Mal an einen Tisch kommen, schreiben sie ihren Namen auf die Tischdecke, die aus Papier ist. Und zwar auf dem Kopf, damit die Kunden ihn lesen können. GANZ wichtig :D
Anschließend sind wir nochmal in die Mall und dann war ich um halb 9 (wir sind morgens um halb 9 losgefahren) endlich endlich endlich daheim und im Bett. Ein langer Tag, aber es war schön, nicht allein sein zu müssen.
Und das Schönste am Wochenende war wohl die Zeit mit Traci: Traci ist ja meine liebste Arbeitskollegin und gleichzeitig auch die Co-Chefin und Waynes beste Freundin, die weiß also immer was so abgeht und weil sie ihre Klappe selten halten kann, weiß ich auch immer alles. Sehr praktisch.
Am Donnerstag nach der Arbeit bin ich mit zu ihr gefahren und wir haben auf dem Weg bei Timmys Halt für einen Kaba gemacht. Danach gabs Abendessen bei ihr und wir sind weiter zu Lindsey. Sie ist auch eine Arbeitskollegin, hat aber eigentlich Kosmetikerin gelernt. Jaaaa, glaubt es oder nicht.
Bei ihr gab es dann Eyebrowwaxing und lackierte Fingernägel :) Die witzigste Situation war, dass ich ihre Nagellacke entdeckt hab, das waren so um die 25 und ich war total begeistert, weil ich die halben Marken nicht kanne. Und sie dachte, ich wäre so begeistert, weil das so viele Lacke sind und sagt dann sowas nach dem Motto: "Ja, alle reagieren so, wenn sie die vielen Nagellacke sehen." Ich hab mir nix drauf gesagt, ich habs ja nicht nötig mit meinen 68 Fläschchen Nagellack anzugeben ;)
Auf dem Hinweg haben wir übrigens bei Timmys auf einen Kaba vorbeigeschaut.
Daheim haben wir dann Monopoly gespielt und sind dann um 10 Uhr ins Bett gegangen,wir hatten beide eine lange Arbeitswoche hinter uns. Am nächsten Morgen sind ihre Chaoskinder um 8 in die Schule gefahren und wir sind dann zu ihrem Schwiegervater gefahren, wo alle ihre Viecher (Esel, Pferd, Pony, Alpakka, ...) untergebracht sind. Ich kann so Viechzeug zwar eigentlich nicht leiden, aber ich will ja mal nicht so sein... Es war okay.
Zum Mittagessen waren wir beim Chinesen brunchen für sagenhafte 10$ pro Person, inclusive Getränke und Nachtisch!
Auf dem Heimwärtsweg haben wir uns Timmys heiße Schokolade mitgenommen und dann "Eurotrip" geschaut. Der Film handelt von amerikanischen Collegestudenten, die im Sommer nach Europa fliegen um die große Liebe von dem einen Kerl zu finden, die er im Internet kennen gelernt hat. Dabei treffen sie in England die Hooligans, in Deutschland die Hitlerjugend und in Bratislava die Überbleibsel vom Krieg. Also dümmer gehts echt nicht mehr, aber das scheint der kanadische Humor zu sein..... :D
Anschließend gabs Abendessen bei ihr und danach sind wir noch Lebensmittel einkaufen gegangen.
Auf dem Heimwärtsweg haben wir noch Mal bei Timmys Hallo gesagt - für was wohl?

Wer mitgezählt hat weiß, das waren 4x Timmys in 24 Stunden.... :D Typisch kanadisch und übrigens 4x Drive-thru :D

Alles in Allem hatte ich ein echt tolles Wochenende, aber ich vermiss einfach vertraute Menschen um mich rum. Ich hab jetzt noch zweieinhalb Wochen Arbeit, genau gesagt, 11 Tage Arbeit, drei Tage off und nochmal drei Tage Arbeit und ich freu mich wahnsinnig auf die Zeit in Chicago und darauf, dass ich dann bald wieder Zuhause bin. Ich bin froh, dass ich die Zeit hier verkürzt habe, das war die beste Entscheidung!
Die Arbeit im Stall gefällt mir aber extrem gut, weswegen das nächste Praktikum schon in Planung ist. Bis nach Kanada trau ich mich aber nicht nochmal.

Bis bald,
eure Lisa



PS: Am Donnerstag haben wir Buchten repaiert. Die Metallgestelle sind hier nur in den Plastikboden geschraubt, anstatt in den Beton und neigen natürlich dazu, locker zu werden. Das hat mir naürlich extrem Spaß gemacht - gib mir zwei Schraubenschlüssel und ich freu mich :D
Dabei hat mir Lindsey einen Spruch gelernt, um mir zu merken, in welche Richtung ich schrauben muss und den muss ich hier jetzt aufschreiben, um ihn nie mehr zu vergessen ;)

Leftie, loosy - righty, tighty!

Gute Nacht!





Samstag, 10. November 2012

Teaparty

Heute bin ich übermüdet, weil ich gestern auf einer Party war.

Einer Teaparty.

Irre? Ja, auf jeden Fall! Aber von vorne:
Gestern Abend war ich bei Jeanette zum Essen eingeladen. Jeanette ist ürigens Renees Mutter und eine meiner mehreren Host-Mamas :) Rose ist dann natürlich meine Host-Oma.
Auf jeden Fall gabs German Schnitzel, das war echt lecker, wenn auch nicht wie zuhause (wie auch) und dazu irgendso Kartoffelzeug, undefinierbar, aber sehr lecker. Dann weiße Bohnen, die ich nicht mochte und gemischten Salat. Das hat echt alles gut geschmeckt, ich bin überrascht.
Eine Nachbarin hatte Jeanette zur Teaparty eingeladen und da Renee keinen Bock hatte, hat sie kurzerhand mich gefragt. Ich sag ja nie Nein, also bin ich mitgekommen. Am Haus angekommen hat dann endlich auch die Lisa geschnallt, dass es hier um eine Teaparty als Pendant zum Tupperabend geht. Ich bin echt die Allerschnellste.
Wie auch immer, wir sind dann ins Wohnzimmer, da haben schon ein paar Mädels und die Verkaufsfrau gewartet und dann gings los. Zuerst gabs so ein Geschenk, dazu gabs ein Gedicht und wer am Ende des Gedichtes das Geschenk hatte, das man zwischendruch weiterreichen musste, durfte es behalten. Und ich hab gewonnen :) Es ist eine kleine Packung Earl Grey Tea, die werd ich später noch ausprobieren. Dann durften wir Tee probieren. Zuerst einen Grünen Tee mit was weiß ich was Geschmack, dann einen schwarzen Tee mit Zimtgeschmack und zum Schluss einen schwarzen Yogatee. Der Yogatee war abartig, der Zimt Tee sehr lecker, aber ich persönlich hab den grünen Tee geliebt! Das hätt ich nie gedacht, aber der war echt extrem lecker! Dazu hat sie dann immer Teekannen und Stövchen vorgestellt, lauter schöne Sachen. Jeanette hat dann gleich mit ihren Weihnachtseinkäufen begonnen und ein paar Sachen bestellt.
Das Ganze hat übrigens bei einer Britin stattgefunden, die erst vor 18 Monaten nach Kanada gekommen ist. Somit also eine echt britische Teaparty :) Dass ich dafür bis nach Kanada muss, hätte ich auch nicht gedacht. Für das leibliche Wohl wurde auch gesorgt und es gab Scones mit Sahne, meine Güte waren die lecker!
Im Bett war ich dann aber erst um 10, was viel zu spät war, weil ich sowieso schon den ganzen Tag müde war. Heute Früh hat der Wecker unerbittlich um 5 Uhr geklingelt. Ein furchtbarer Moment! Ich hab mich aus dem Bett gequält, in die Küche geschleppt, ob ich was gegessen hab, weiß ich gar nicht mehr :D Nach der Dusche war ich einigermaßen wach, aber bei der Frühstückspause wäre ich echt fast eingeschlafen. Wayne hat dann gesagt, wir müssen uns jetzt beeilen, sonst würde ich unter der Arbeit einschlafen. Aber wie das so ist, ist man nicht mehr müde, wenn man Zeit zum Schlafen hätte und jetzt sitz ich hier und tippe. Mist.
Später bin ich wieder bei Jeanette eingeladen, es gibt Steak, yummy!!
In 35 Tagen landet mein Flieger in Good old Germany. Ich freu mich.

Bis bald,
eure Lisa

Freitag, 9. November 2012

Danke

Die Posts werden wieder regelmäßig auf diesem Blog, das heißt viel zu lesen!
Im Moment bin ich ein klein bisschen einsam, weil ich mich in der Woche mit den Mädels schnell wieder an Gesellschaft gewöhnt hab, aber das lässt sich jetzt wohl nicht ändern.
Morgen in 5 Wochen hebt mein Flugzeug nach Deutschland ab und jeder hier versucht mich zu überreden, doch bis Februar zu bleiben. Das rührt mich sehr und es tut mir immer wieder aufs Neue Leid, Nein sagen zu müssen und zu wollen, aber ich kann dann wirklich nicht mehr länger ohne meine gewohnte Umgebung und vor allem ohne meine Familie.
Wie manche vielleicht wissen, hab ich ja immer geplant, dass ich, bevor ich nachhause fliege, noch irgendwas anderes sehen möchte, sei es ein anderer Teil von Kanada, ein andere Stadt, was auch immer. Das hat sich jetzt erfüllt! Eine liebe Freundin von mir wohnt zurzeit in Chicago und hat mich eingeladen, sie für ein paar Tage zu besuchen. Da sag ich natürlich nicht Nein und so kommt es, dass ich am 7.12 nach Chicago fliegen werde! Wuuuhuuuu, die Vorfreude ist rießengroß und an dieser Stelle nochmal "Danke, Hannah!" für die Einladung!

Und wenn ich schon beim Danke sagen bin, kommt nun das allerwichtigste Danke:
An meine Eltern.
Ich bin mir sicher, dass ich mich dieses Mal nicht treffend ausdrücken kann, aber ich versuche es trotzdem. Als ich in der vierten Klasse beschlossen hab, dass ich nach der Schule ins Ausland gehen will, hab ich von meinen Eltern von Anfang an Unterstützung bekommen. Ich war mir damals natürlich noch nicht über Konsequenzen und Kosten im Klaren, aber Mama und Papa haben mich diesbezüglich immer bestärkt. Ich weiß, dass es nicht jedem ermöglicht wird oder ermöglicht werden kann, ins Ausland zu gehen und ohne meine Eltern hätte auch ich nicht den Hauch einer Chance gehabt. Nicht alle Eltern würden ein Jahr ohne Schule erlauben, in dem der fixe Plan nur bis Weihnachten besteht und dann immer noch 9 Monate übrig sind, die es zu füllen gilt. Meine Eltern waren aber sehr tolerant und haben mich machen lassen. Ich hab in der fast eineinhalbjährigen Planung kein einziges Nein zu hören bekommen. Egal, wo ich angefangen hab, nachzudenken, haben mir meine Eltern geholfen, haben versucht, meine Pläne rational zu machen und am Ende dieses Prozesses stand, dass mein Papa mit mir ins Reisebüro gefahren ist und alles fest gemacht hat.
In der Zeit bis zum Abflug haben sich alle mit mir gefreut, obwohl meine Familie wahrscheinlich eher traurig war, dass ich gehe (hoffe ich zumindest ;) ) und in der Zeit, in der ich mein schlimmstes Heimweh hatte, habe ich nie zu hören bekommen, dass das doch meine eigene Wahl gewesen sei, sondern sie hatten immer aufbauende Worte für mich, sind an Tagen, an denen ich erst spät Internet hatte für mich aufgeblieben, haben mich getröstet, wenn ich mal wieder vor der Webcam geweint habe. Egal, welche Probleme aufkamen wurden sie sofort gelöst. Um den Flug nach Chicago musste ich nie um Erlaubnis fragen, nein, wenn es nicht klappen würde, sagte Papa, dass wir etwas anderes fnden würden.
Alles, was ich hier beschreibe, ist ein winziger Bruchteil dessen, was meine Eltern (und natürlich auch Kathi) für mich getan haben und ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist!
Am Anfang hab ich geschrieben, dass ich mich sicher nicht treffend ausdrücken kann und ich glaube, dass das bei einer Situation dieser Reichweite auch nicht möglich ist, deswegen muss ich mich im Endeffekt doch mit einem banalen Dankeschön begnügen und wohl nicht erwähnen, dass meine Eltern die besten Eltern der Welt sind.

Mittwoch, 7. November 2012

Mädelsurlaub die Zweite

Heute kommt tatsächlich schon Teil 2 und damit der letzte Teil unseres schönen Urlaubs. Ich vermisse die Mädels jeden Tag und freu mich, wenn ich wieder bei ihnen daheim bin :)


Tag 5 – Dienstag

Dienstagmorgen sind wir endlich endlich endlich auf den CN Tower, ich hatte wirklich schon Sorgen, ob wir das noch schaffen würden, weil es die ersten Tage viiiiel zu neblig und regnerisch war und dann kam uns ja Frankenstorm (wie Frankenstein, weil ja Halloween war, haha, wie lustig) Sandy dazwischen. Am Dienstag hatten wir aber dann tatsächlich für ca. 10 Minuten einen guten Blick, danach fing es zu regnen an. Auf dem Turm haben wir übrigens Franken getroffen, die natürlich auch direkt wussten, dass wir auch aus Franken sind ;) Warum nur…. Anschließend haben wir uns zu Fuß auf den Weg ins Eaton Centre gemacht, haben aber vorher ein paar Abstecher in andere Läden gemacht und haben nochmal bei Timmys vorbeigeschaut. Am Abend sind wir dann nochmal zu Marché, wo wir uns diesmal auch Crepes gegönnt haben. Die waren zwar extrem teuer, aber dafür auch extrem lecker! Dort sind wir dann bis halb 11 gesessen und haben uns hervorragend unterhalten und uns köstlich amüsiert. Allgemein war das ein großer Bestandteil unseres Urlaubs, einfach Zeit zusammen verbringen und eine Gaudi haben. Und ich habs wirklich vermisst, danke Mädels!





Fotografiert von dem Mittelfranken, den wir auf dem CN Tower getroffen haben :D Die Welt ist klein!

Die berühmte Glasplatte auf dem CN Tower, man steht ungefähr 500m über dem Boden.

Wie man sieht, war das Wetter mal wieder bescheiden.


Mein Crepe ♥

Marions Crepe ♥

Caros Crepe ♥  (Und ja, alle waren so gut, wie sie aussehen ;) )

Yonge-Dundas-Square bei Nacht





CN Tower bei Nacht




Tag 6 – Mittwoch

Am Mittwoch haben wir dann schon aus unserem Shoppingcentre-Hotel ausgecheckt und sind dann durch die etwas „besseren“ Geschäfte gestreift. Von Prada über Burberry bis Tiffany haben wir nichts ausgelassen und wurden immer höflich und nett behandelt, was mich eigentlich überrascht hat. Gekauft haben wir –wie erwartet – nix :D Anschließend sind wir wieder mal ins Eaton Centre gegangen, aber nicht ohne zuvor den anderen Teil der Yonge-Street entlangzulaufen, den wir noch nicht gesehen hatten. Bei der Bustour wurde uns erklärt, dass in der Straße alles verkauft werden darf, was in Kanada legal ist, es gibt also keine Vorschriften, dass man nur Kleidung oder Essen verkaufen darf. Und so sieht es da auch aus :D Bei manchen Geschäften ist man sich dann wirklich nicht sicher, ob es Faschingsbedarf oder ein Kleiderladen ist. Gegen 5 Uhr sind wir dann mit dem Zug nach Stratford gefahren. Zug fahren ist in Kanada übrigens komplizierter wie Fliegen. Es gibt nämlich 2 Zuggesellschaften, die auf 2 verschiedenen Ebenen im Bahnhof sind und freundlich ist auch keiner (warum nur erinnert mich das an die Deutsche Bahn). Im Endeffekt haben wirs aber geschafft. In Stratford hat uns dann Jeanette abgeholt und dann sind wir noch zu einem kleinen Halloweenbesuch rüber zu Rose und Bob. Da gabs dann noch Halloweencandy und dann hatte sich der Abend schon gelohnt.


Halloweengeist

Halloweencandy




Tag 7 – Donnerstag

Donnerstagfrüh sind wir nach Seaforth gefahren, um bei Timmys frühstücken zu gehen. Wie immer gab es Muffin und heiße Schokolade. Ihr merkt also, nicht nur ich finde Tim Hortons ganz hervorragend. Danach sind wir Lebensmittel einkaufen gegangen und dann zurück auf die Farm gefahren. Dort haben wir Monopoly gespielt und uns einfach unterhalten. Zum Abendessen gab es dann ausnahmsweise mal Nudeln mit Soße ausm Glas. Ansonsten war der Tag eher unspektakulär, aber es war einfach so wunderschön, Zeit mit den Mädels zu verbringen, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie dankbar ich bin, dass sie wirklich zu mir nach Kanada geflogen sind.

Tag 8 – Freitag

Am Freitag haben wir in Ruhe gefrühstückt und sind dann mit Rose zum Lake Huron aufgebrochen. Leider war Freitag aber der kälteste Tag der Woche, so war der Hauptbestandteil des Ausfluges das Burgeressen. Wir sind also nach Grand Bend gefahren und sind kurz am Strand entlanggelaufen und danach direkt weiter nach Bayfield, wo wir kurz durchs Dorf gelaufen sind und dann Burger gegessen haben. Die Burger in Kanada sind übrigens zum Niederknien! Auf der Fahrt nach Bayfield hatten wir dann auch den ersten Schnee des Jahres und es hatte noch genau 1°C. Wir waren also immer sehr froh, wenn wir wieder im warmen Auto waren ;) Auf der Farm haben wir dann eigentlich nix gemacht, bis es zur Katastrophe des Tages, nein, des Jahres kam: Anne erinnerte mich daran, dass wir am Flughafen anrufen müssten und uns den Flug für den nächsten Tag bestätigen lassen müssen. Gesagt – getan, aber leider hat mich der Typ am Telefon nur dumm angemacht, dass das nicht möglich sei. Das war schon unser erstes Pech. Wir dachten uns dann ganz schlau, wir schauen einfach im Internet nach, und sehen, ob der Flug wie geplant startet. Tja, blöd gelaufen, der Flug war nämlich nicht für Samstag sondern für Freitag gelistet. Also hatten wir theoretisch noch genau zweieinhalb Stunden um zum Flughafen zu kommen und die Mädels in den Flieger zu setzen. Wir haben das Internet aktualisiert und überprüft – nix. Leider war von der ganzen Familie niemand außer Rose zuhause, die alleine niemals zum Flughafen hätte fahren können. Trotzdem sind wir zu Rose gelaufen (irgendwer hatte alle Autos mitgenommen, es war wirklich alles schei***). Rose hat uns dann wieder nachhause geschickt, wir sollen die Flüge nochmal überprüfen, und falls er wirklich Freitag geht, ist es ja eh zu spät. Ich war wirklich fast am Explodieren, von meinem Blutdruck gar nicht zu sprechen ;)Wir haben uns dann den Truck von Rose geliehen, sind zurück gefahren und siehe da – der Flug war gelistet: Und zwar an jedem einzelnen Tag mit der exakt selben Flugnummer. Sehr seltsam, aber wir waren dann beruhigt und sind zurück zu Rose gefahren, um uns zu entschuldigen. Der Tag war aber dann gelaufen, da jeder mit den Nerven am Ende war. Das wäre wirklich der SuperGAU gewesen.  Danach waren wir alle am Ende und sind dann bald ins Bett.

Lake Huron bei gefühlten -2351°C




Tag 9 – Samstag

In der Früh wollten wir eigentlich nochmal zu Timmys frühstücken fahren, aber wie gesagt, alle Autos waren weg und ich wollte Samstagfrüh niemanden am Telefon wegen fehlenden Autos belästigen, deswegen haben wir in Ruhe daheim gefrühstückt. Danach haben die Mädels Koffer gepackt und wir haben uns einfach noch ein bisschen unterhalten und uns dann um 1 Uhr zum Flughafen aufgemacht. Das hat alles hervorragend geklappt, ich hab beim Einchecken geholfen und die Mädels waren vor dem Sicherheitscheck nochmal bei Tim Hortons, also hatten sie für Samstag doch noch ihre Dosis. Ich hab mich dann mit Tränen in den Augen verabschiedet und bin mit Bob wieder zurück auf die Farm gefahren. In dem Moment wäre ich wirklich einfach gerne mitheimgeflogen, das muss ich zugeben.
Was ich übrigens noch erwähnen muss, damit uns niemand für bescheuert hält: Samstagfrüh haben wir nochmal das Internet bezüglich des Flugs befragt und ob ihr es glaub oder nicht, der Flug existierte nicht mehr. Auf der Homepage des Flughafens von Toronto war der bescheuerte Flug einfach nicht gelistet! Auf der Homepage des Flughafens Frankfurt exisiterte er aber planmäßig. Also es lag wirklich nicht an uns!

 

Das war jetzt der zweite und letzte Teil unseres wunderschönen Urlaubs. Ich werd nie in Worte fassen können, was es mir bedeutet, dass die Mädels mich in Kanada besucht haben. Danke! 

Dienstag, 6. November 2012

Mädelsurlaub die Erste

Heute hab ichs endlich geschafft, den ersten Teil unseres grandiosen Urlaubs zusammenzufassen, wobei mir die Bilder fast den letzten Nerv geraubt haben, weil das Hochladen einfach ewig dauert! In den nächsten Tagen gibts dann Teil 2.


Tag 1 – Freitag

Am Freitag, den 26.10.2012 durfte ich also endlich meine Mädels am Flughafen abholen. Ich bin in der Früh um halb 7 aufgestanden und Jeanette hat mich dann zum Bahnhof nach Stratford gefahren, von wo aus ich den Zug nach Toronto genommen hab (der mit 30$ für einfache Fahrt übrigens purer Wucher ist!). In Toronto angekommen (ganz allein, logischerweise) hab ich dann erst mal 18x nach dem Weg fragen müssen, um zum Eaton Centre zu kommen. Als ich das geschafft hab, hab ich mir was zu essen gegönnt und bin ein bisschen bummeln gegangen. Danach bin ich zum Hotel gefahren und hab eingecheckt. Und dann kam der interessante Teil: Ich musste vom Hotel zum Flughafen kommen und das sowohl möglichst billig als auch möglichst ohne größeren Fußweg, weil wir am Rückweg ja drei große Koffer zum Transportieren hatten. Diesmal musste ich nur einmal nach dem Weg fragen, weil ich gleich an eine nette Asiatin geraten bin, die in die gleiche Richtung musste. Das war gut, denn allein hätt ichs niemals geschafft! Die erste Herausforderung war nämlich die Bushaltestelle, die ganz ohne Hinweisschild auskommt und einfach aus einer Straßenecke besteht. Wie man darauf kommen soll, ist mir den ganzen Urlaub über ein Rätsel geblieben. Nach einer Stunde und 3$ bin ich dann auch endlich am Flughafen angekommen. Da musste ich mich dann über die Leute aufregen, die nicht einfach ganz normal warten können, bis ihre Gäste/Verwandten/Schießmichtot ankommen, nein, man muss in der ersten Reihe stehen, egal ob man 2m groß oder 2m breit ist!! Ich hab die Mädels aber trotzdem entdeckt und unter Freudentränen in die Arme genommen. Es war so schön, endlich mal wieder bekannte Gesichter zu sehen! Wie erwartet waren natürlich alle müde und so wurde die lange Bus- und U-Bahn-Fahrt bis zum Hotel zu einer kleinen Tortur. Im Hotel angekommen, haben wir dann festgestellt, dass wir mitten im chinesischen Einkaufszentrum wohnen!! Unser Hotel lag in Chinatown, das wusste ich auch schon vorher, aber unsere Aussicht war tatsächlich die innenliegende Rolltreppe des Einkaufszentrums! Sachen gibt’s :D Chinatown an sich war übrigens auch eine Attraktion, von ekligen Schaufensterauslagen bis Leuten, die mitten auf der Straße im Nieselregen Yoga machen, war echt alles dabei! Ansonsten haben wir an dem Abend nichts gemacht, weil einach alle todmüde waren.

Das Bild entstand nicht am ersten Tag, passte aber zur Erwähnung des Hotelzimmers.
 
 
 
Ich gehe davon aus, dass Chinesen sowas essen. Ich will aber nicht wissen, wie lange das da schon hängt..
 
 

Tag 2 – Samstag

Am nächsten Morgen sind wir gegen halb 8 aufgestanden, glaub ich, und sind erst mal frühstücken gegangen. Man muss vornweg sagen, dass das Hotel echt super war, das Personal war nett, die Zimmer sauber und echt riiiiesig, aber das Frühstück war schon so eine Sache für sich. Dass es mehr als asketisch war, ist für den Zimmerpreis wirklich gerechtfertigt und so war jeder mit Marmeladen- oder Frischkäsetoast, einem Muffin, Müsli und einem Glas Becher  Orangensaft zufrieden. Becher?! Ja, klar, wir sind hier in Nordamerika, Plastikgeschirr ist keine Seltenheit! So haben wir unser Frühstück aus Pappschüsseln und Papptellern sowie mit Plastikbesteck genossen. Das Wetter war leider den ganzen Urlaub besc*** (Danke Sandy!!!), deswegen sind wir auch Samstagmorgen im Regen losgewandert. Vom Hotel die Spadina Avenue Richtung Wasser, dann zum CN Tower. Bis dahin waren wir dann so durchweicht, dass wir 3x durchweichte Schuhe sowie 2x durchweichte Jacken und kalte Hände zu verzeichnen hatten. Auf dem Weg zum Eaton Centre (nuuuur zum Aufwärmen, natürlich), sind wir dann in der Union Station an Heizkörpern oder was auch immer vorbeigekommen, jedenfalls waren die warm und es kam warme Luft raus, wie bei einem Föhn. Also haben wir alle die Jacken (teilweise sogar die Schuhe) ausgezogen und uns erst mal ausgiebig getrocknet, wobei wir natürlich belustigte Blicke ernteten. Aber unser Motto war: „Kennt uns ja kaner.“ Den restlichen Tag haben wir dann nur mit Shopping verbracht und am Abend dann bei McDonald’s gespeist, der natürlich wie daheim und überall sonst auf der Welt schmeckt. Im Hotel haben wir in einem Viererzimmer gewohnt, das heißt, wir hatten zwei große Betten in einem riesen Zimmer und ein Bad. Das war wirklich praktisch, so waren wir alle die ganze Zeit zusammen und hatten immer den ganzen Spass zusammen :D Der größte Spass an dem Abend war aber das Zähneputzen. Anne und ich hatten die gleichen Zahnbürsten, man konnte sie echt kaum unterscheiden. In meiner Müdigkeit hab ich natürlich aus Versehen zu Annes Zahnbürste gegriffen. Sie sieht es, schaut mich an und sagt seelenruhig: „Lisa, würdest du bitte aufhören, meine Zahnbürste zu benutzen?“ :D Ihr könnt euch vorstellen, wie wir gelacht haben, es war einfach unglaublich. Aber sowas ist natürlich kein Drama, so ist sie zu einer vorgewärmten Zahnbürste gekommen, alles halb so wild :D

 

Tag 3 – Sonntag

Für Sonntag war die Niagarafälletour geplant. Dafür sind wir schon um halb 7 aus den Federn gesprungen und haben uns nach dem Frühstück auf zum Yonge-Dundas-Square gemacht, von wo aus der Bus startete. Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt sind wir dann am Skylon Tower angekommen. Das ist eigentlich nicht mehr als ein Aussichtsturm, aber von da aus hat man einen guten Blick, sowohl auf die kanadischen Horseshoe-Fälle als auch auf die amerikanische Seite der Fälle. Nach einer Viertelstunde hat man dann aber auch wirklich alles gesehen und wir sind weitergefahren zu den Niagara-Fällen selbst. Geregnet hat es übrigens den gesamten Tag und dazu war es bitterkalt! Die Fälle sind wirklich beeindruckend, man kann sich nicht vorstellen, welche Wassermassen sich da ihren Weg nach unten suchen und das Wasser ist erstaunlich klar. Allerdings denke ich, dass das Ganze bei Schnee oder gar Sonnenschein noch viel beeindruckender ist. Anschließend ging es mit dem Bus weiter nach Niagara, das ist die Stadt, die direkt an den Wasserfällen liegt. Zu der Stadt fiel uns aber nur die Assoziation zu einem Vergnügungspark ein. Es gab alle möglichen unnützen Dinge, von komischen Theatern zu auf den Kopf gestellten Häusern. Dort haben wir dann im Burger King gegessen, aber Burger King ist einfach nur nach Dauten gut, ansonsten kann man das wirklich vergessen. Und außerdem ist es unverschämt teuer! Nach diesem kurzen Abstecher ging die Reise weiter nach Niagara-on-the-Lake, das als typisches Touristendörfchen bekannt ist. Da es ja durchgehend geregnet hat, haben wir das leider nicht so genießen können, aber wir haben uns die Zeit in einem Weihnachtsladen vertrieben und hatten dabei auch unseren Spass. Die letzte Station der Tour war dann eine Weinprobe, bei der wir unter anderem auch Eiswein probieren durften. Allerdings glaube ich, dass ich die einzige von uns war, die ihn gut fand ;) Zu der Zeit waren wir dann alle todmüde und einfach durchgekühlt und wollten nur zurück in den warmen Bus. In Toronto angekommen machten wir uns dann (nach einem kleinen Abstecher ins Eaton Centre? Ich bin mir nicht sicher…) auf die Suche nach Essbarem! Also liefen wir ziemlich ziel- und planlos die Yonge-Street hinunter und stießen auf Marché. Das System hinter dem Ganzen ist, dass man eine Karte bekommt, auf die alles gebucht wird, was man isst und am Schluss bezahlt man. Dabei kann man auswählen von vielen verschiedenen kleinen „Ständen“ bei denen man alles findet, was das Herz begehrt. Bei unserem ersten Besuch haben wir uns für Nudeln entschieden, wahlweise mit Shrimps oder Huhn und verschiedenen Gemüsen. Jeder hat dann so ca. 12$ bezahlt, dafür sitzt man in schönem Ambiente, Wasser ist umsonst und das Essen wirklich überragend!!


Direkt hinter dem Fotografen befinden sich die Niagara-Fälle. Dieses Bild zeigt, wie "touristisch" das Ganze ist.




 
 



Tag 4 – Montag

Am Montag haben wir uns dazu entschieden, die Bustour zu machen. Da sich aber keiner eingehend mit dem von uns ausgesuchten Flyer beschäftigt hat, haben wir erst auf dem Weg gemerkt, dass man eigentlich hätte reservieren sollen. Wir hatten aber noch einen anderen Flyer und setzten unseren Weg dann fort. Im Notfall hätten wir ja ins Eaton Centre gehen können ;) Glücklicherweise stand aber der von uns am Anfang ausgewählte Bus zur Abfahrt bereit am Yonge-Dundas-Square und so sind wir dann mit dem Bus durch Toronto getuckert. Leider war die Erklärung zur Wegstrecke aber nur auf Englisch, was es natürlich deutlich schwieriger macht, alles zu verstehen. Mit in der Tour inbegriffen war eine Bootsfahrt, die wir natürlich auch gemacht haben – bezahlt ist bezahlt! Das einzige Highlight dabei war allerdings der Blick auf die vernebelte Skyline von Toronto. Also eigentlich für die Katz. Danach haben wir die Bustour beendet und sind am Yonge-Dundas-Square wieder ausgestiegen. Wer errät was wir danach gemacht haben? :D Genau, zum Eaton Centre, das direkt auf der anderen Straßenseite liegt. Dort haben wir dann auch zu Abend gegessen, weil Fast Food konnte wirklich keiner mehr sehen und im Centre gibts alles Mögliche zu essen, das war genau genommen auch Fast Food ist, aber einfach „anders“. Davor sind wir aber noch zu Tim Hortons gegangen, welchem gegenüber die Mädels zuerst eher skeptisch waren. Als sie dann aber die grandiosen Muffins und die hervorragende heiße Schokolade probiert haben, waren sie natürlich überzeugt.


 
 


 
Alles Liebe,
Lisa