Freitag, 30. November 2012

We're coming closer!

Ich zähle nachwievor die Tage bis ich Zuhause bin (auch wenn die Drecks-App jeden Tag was anderes ausrechnet :D ) und ich weiß sicher, dass es bis zu meinem Flug nach Chicago nur noch 7 Tage und 8 Nächte sind und dass ich es kaum erwarten kann!
Heute war ich mit Scott im Maststall, wo wir Schweine auf Fettschicht und Muskelschicht (?) gescannt haben. Allerdings haben die hier Kaltställe und das ist wirklich nicht my cup of tea! Da bevorzuge ich gemütliche, geheizte Ställe. Es war zwar nicht kalt, aber irgendwie ein bisschen klamm und vor allem zugig. Nein danke. Jedenfalls wäre damit der Maststall abgehakt.
Morgen werd ich arbeiten und abends die Christmas Parade in Seaforth anschauen, weil ichs zu der in Wingham ja nicht geschafft habe. Am Samstag werd ich dann meine Wäsche waschen und dann langsam mit dem Packen beginnen :) Außerdem muss ich anfangen, hier Ordnung zu schaffen. Gott sei Dank hab ich nie Gäste.
Samstagabend ist dann die Christmasparty, da kann ich dann eines meiner neuen Kleider anziehen und hab endlich mal wieder einen Anlass, mein Make-up zu benutzen, das fühlt sich schon ganz schön einsam.
Für Sonntag ist nichts geplant, außer die Hunger Games weiter lesen. Ich hab Band 2 und 3 von Stacey ausgeliehen und hab Band 2 jetzt halb durch, will aber beide Bände fertig lesen. Werd ich hoffentlich schaffen.
Dann sinds noch 3 Tage Arbeit, den Donnerstag hab ich frei, um fertig zu packen und Tschüss zu sagen und am Freitag bin ich dann auf meinem Weg nach Chicago!
Ich sags euch, es ist wie Weihnachten. Je näher das alles kommt, also mein Urlaub in Chicago und mein endgültiger Heimflug, desto mehr steigert sich die Vorfreude (und wenn ich dann daheim bin, bleibt ja immer noch die immense Vorfreude auf Weihnachten). Abends vorm Einschlafen mal ich mir immer aus, wie toll die Tage in Chicago werden und wie sehr ich mich freuen werd, wenn ich in München Mama, Papa und Kathi endlich wieder in die Arme nehmen darf.

Ein ausführliches Fazit über meine Zeit hier in Kanada werd ich wahrscheinlich am Wochenende oder vielleicht auch erst in Chicago tippen, aber ich weiß, dass es richtig war, den Aufenthalt zu verkürzen. Ich denke nicht, dass ich mehr hätte lernen können und es wäre kontraproduktiv für mein Seelenheil gewesen, mich zu zwingen, hierzubleiben. Und zweitens weiß ich, dass ich die Arbeit im Stall mag, dass mich Landwirtschaft interessiert, dass ich weitere Praktika machen will, dass ich Landwirtschaft studieren will.
Und das rauszufinden war doch eigentlich zu 80% der Grund, herzukommen. 20% war, ein anderes Land bzw. Kanada kennen zu lernen und mein Englisch zu verbessern.

Bis bald,
Lisa

Dienstag, 27. November 2012

Ein platter Reifen

Ja, mit mir wirds einfach nie langweilig!
Heute bin ich nach Seaforth zum Groceryshopping gefahren, das letzte Mal, bevor ich nach Chicago fliege. Ich war vollkommen auf Cookie-Entzug, heute schon den ganzen Tag am Jammern.
Davor hab ich wie immer einen Tim Hortons Abstecher gemacht (auch das letzte Mal in Seaforth, Gott sei Dank gibt es in Toronto am Flughafen auch einen ;) ) und dann bin ich zum Supermarkt gefahren, hab eingekauft, mich auf den Heimweg gemacht.
Plätzlich gabs einen Knall und das Auto hat angefangen zu schlingern und ich bin zu Tode erschrocken! Nachdem ich dann abgebremst hab, hab ich gesehen, dass ich einen Platten hab. Aber was für einen!
Zum Glück hatte ich ausnahmsweise mein kanadisches Handy dabei, dessen Akku aber schon ziiiiemlich schwach war. Also hab ich dann auf gut Glück "Office" angerufen, das war im Telefonbuch gespeichert. Ich hab dann bei Erin angerufen, warum auch immer und die hat dann Jeff geschickt, um mich zu retten :D
Im Kofferraum gabs glücklicherweise ein Reserverad und nach 35 Minuten war das dann auch endlich montiert (im Schnee mit Dämmerung und direkt an uns vorbeirasenden LKWs). Jeff war so nett und hat mir seinen Truck zum Heimfahren überlassen, während er mit Little Green gefahren ist. Wir sind dann kleinere Seitenstraßen heimgefahren, damit wir, falls nochmal irgendwas ist, weg von der großen Straße sind und die waren vereist und einfach in unmöglichem Zustand. Ich bin vor Angst fast umgekommen. Jeff ist munter mit 80km/h vor mir hergerast (mit Reserverad!!!). Wie auch immer, wir sind heil auf der Farm angekommen, wo sich dann herausstellte, dass das Reserverad auch schon wieder platt ist.
Viel zu viel Aufregung für einen Supermarktbesuch!

Heute Früh hab ich mit Traci gearbeitet und um 11 Uhr oder so brauchte ich dann echt eine Pause, ich konnte einfach nicht mehr. Dann bin ich im Medizinraum gesessen, währen Traci aufm Klo war und dann ist Wayne gekommen. Er schaut mich an und sagt, dass ich nicht gut aussehe (Danke, das will man als Frau echt hören!). Ich hab dann nur genickt und er meinte dann, dass ich wohl schlecht geschlafen hätte. Dann hab ich gesagt, dass ich eigentlich immer schlecht schlafe, seit ich hier bin, was auch wirklich stimmt. Die Nächte die ich durchgeschlafen hab kann ich - ungelogen - an einer Hand abzählen (es ist aber nicht so schlimm, dass ich immer fast am Umkommen bin, nur heute hatte ich einfach einen schlechten Tag). Und dann meinte er, der ja eigentlich immer versucht, Möglichkeiten zu finden, dass ich hierbleib, total nett zu mir, dass es jetzt wohl Zeit wäre, Nachhause zu fliegen. Und das hat er so lieb gesagt, dass ich echt zu Tränen gerührt war. Und ich denk, er hat Recht.

Alles Liebe,
Lisa

Sonntag, 25. November 2012

Die Zeit rennt!

Unter der Woche fühle ich mich immer so, als würde alles ewig dauern... Außer die Nacht natürlich!
Aber nachdem ich morgens aufgestanden bin, dauert es eeewig bis zur Frühstückspause. Dann dauert es noch viel länger bis endlich Lunchtime ist (meine Lieblingszeit am Tag ;)) und dann zieht sich die Zeit wie Kaugummi, bis ich Feierabend hab. Dann dauert es ewig, bis ich ins Internet kann, usw.

Wenn ich dann aber nach einiger Zeit mal wieder durch meinen Blog stöber (ja, ab und zu mach ich das. Ich hab das zwar alles selbst erlebt, aber ich glaub, Demenz ist genetisch ;) ), denk ich  mir, dass die Zeit wirklich schnell vergeht. Grade vor ein paar Tagen hab ich erst mein letztes Wochenendupdate getippt und von gestern Nachmittag bis heut Nachmittag hats auch nicht lang gedauert.
Ich hab nachgezählt und es sind noch 9 Arbeitstage. Da seht ihr, die Zeit rennt!

In dieser Zeit möchte ich noch einen Maststall sehen, morgen geh ich Lebensmitteleinkaufen (Cookies!! Ich bin auf Entzug.), am Freitag muss ich außerplanmäßig arbeiten, am Samstag ist die Christmas-Party, am Donnerstag hab ich hoffentlich einen Day off, um meinen Koffer packen zu können, mich zu verabschieden, usw., und am Freitag geht mein Flug nach Chicago!
Da bin ich ja wirklich extremst aufgeregt! Vor allem weil ich mal wieder ganz allein flieg, und das heißt ja schon was und weil ich die liebe Hannah wieder treff, eine neue Stadt seh und ein paar wunderschöne Tage haben werd :)

Themawechsel: Gestern haben Stacey und ich zwar versucht, einen Schneemann zu bauen, aber unglücklicherweise hat das nicht funktioniert, weil wir keinen Pappschnee haben, sondern Pulverschnee :( Dafür durfte ich dann aber bei Scott auf seinem Snowmobile mitfahren und das war ... lustig. Also eigentlich fand ichs nicht so toll. Hinten ist das Snowmobile Raupenfahrzeug und vorne sieht es aus wie Skier? Auf jeden Fall greift das für meinen Geschmack alles nicht gut genug im Schnee und für mich ist das alles ein bisschen zu rutschig. Als wir dann noch durch den Graben auf den nächsten Acker gefahren sind, bin ich das erste Mal halb gestorben. Zum Ausgleich haben wir dann aber noch wilde Truthähne gesehen, die man anscheinend eher selten zu Gesicht bekommt, aber das fand ich eher unspektakulär.
Danach haben wir uns auf den Weg nach Goderich gemacht, haben dort bei Crabby Joe's gegessen, einen kurzen Abstecher zu Wal-Mart gemacht (ich mag den Laden nicht. Sieht assimäßig aus.) und sind dann ins Kino ♥
Wir haben den letzten Twilight-Teil geschaut, also Breaking Dawn Teil 2, und ich bin begeistert. Auf der einen Seite bin ich extrem traurig, weil es jetzt endgültig vorbei ist. Die Bücher sind zuende, jetzt sind auch die Filme abgedreht. Schade. Aber die Handlung ist grandios umgesetzt. Eigentlich ist das Buch meiner Meinung nach das am meisten Fantasy-lastige der ganzen Reihe, aber die Umsetzung ist wirklich nicht kitschig, sehr schlüssig und mit ein paar spannenden Szenen durchsetzt. Ich bin wirklich begeistert und hab mit Kathi schon ausgemacht, dass wir die DVD-Sammelbox brauchen, wenn die rauskommt.

Ansonsten schneit es hier munter weiter, nur die Sonne lässt sich leider nicht blicken, vielleicht tut sie das morgen.

Ich werd jetzt noch ein bisschen Schlaf nachholen und im zweiten Teil der "The Hunger-Games"-Trilogie schmökern.

Alles Liebe,
Lisa

Samstag, 24. November 2012

My big love - Schnee!

Heute Früh hab ich schon um 5 Uhr zum Arbeiten antreten müssen, das heißt logischerweise, dass es noch stockdunkel war, als ich aufstand.
Gestern Abend ist ein furchtbarer Wind gegangen, was ich daran merke, dass die alten Nadelbäume neben meinem Fenster eine "interessante" Geräuschkulisse boten.
Heute Früh hab ich dann zwar festgestellt, dass es draußen ziemlich weiß ist, aber erstens seh ich ja in der Früh noch nix und zweitens war es ja, wie gesagt, noch dunkel. Also bin ich nach draußen gegangen und - ÜBERRASCHUNG! - es hat geschneit. Und zwar nicht schlecht. Alles war über und über weiß und es waren garantiert 20cm, wenn nicht mehr. Dazu ging ein starker Wind. Also Autofahren hätte ich da nicht wollen! Wir haben dann nur bis 7 gearbeitet, weil Traci und Wayne noch was vorhatten und als ich dann aus dem Stall gekommen bin, war ich überwältigt. Alles war wunderschön weiß und es hat in kleinen, feinen Flocken immer noch geschneit. Ein Traum!
Zwischendurch hatten wir sogar mal ein paar Minütchen Sonne, aber die hat sich schnell wieder verabschiedet.
Es sieht wirklich so traumhaft schön aus, ich bin total begeistert!

Deswegen geh ich so um 2 Uhr zu Jeanette rüber und hoff, dass Stacey mit mir einen Schneemann baut. Für euch hab ich aber in der Zwischenzeit schon mal ein paar Bilder, für die ich das Haus nicht verlassen musste ;)







Im Moment sitz ich in meiner Küche, immer noch am Frühstückstisch, genieß die Aussicht und hör Weihnachtslieder - kitschiger gehts echt nicht mehr! Ich wünschte, Weihnachten wär schon da. Wobei - Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! Ich fühl mich im Moment wie eine 5-jährige, so aufgeregt bin ich. Bloss wegen ein bisschen Schnee.
Später fahren wir wahrscheinlich nach Goderich und schauen uns den leider letzten Twilight-Film an, ich bin gespannt!

Ansonsten sind es noch 9 Tage Arbeit bis ich endlich endlich endlich nach Chicago fliege! Ich hoffe, dort ist die Atmosphäre auch schon schön weihnachtlich :)
Und in phänomenalen 20 Tagen fliege ich auch schon wieder nach Hause! Ist das nicht toll?!

Bis bald,
eure Lisa

Donnerstag, 22. November 2012

Vermissen

"I'm so gonna cry when you go home!"

"I have to admit I'm gonna miss you."

Wenn ich das von Arbeitskollegen höre, mit denen ich "nur" drei Monate zusammengearbeitet hab, macht mich das richtig richtig stolz.
Aber ich werd sie auch vermissen. Ich glaub nicht, dass man irgendwo eine besser Arbeitsathmosphäre finden kann.

Sonntag, 18. November 2012

Hans Hirsch war Deutscher.

Wochenendupdates kommen mir immer so furchtbar langweilig vor, also besinne ich mich heut mal auf Abwechslung und fang von hinten an. Von ganz hinten.
Heute in 4 Wochen werde ich in Deutschland einen Schweinebraten essen und in meinem eigenen Bett schlafen.
Heute in 3 Wochen werd ich mit Hannah in Chicago sein und bei einer mir unbekannten Person auf dem Sofa schlafen.
Heute in 2 Wochen werd ich vielleicht noch im Bett sein, weil am Abend vorher die Christmas-Party meiner Arbeitgeber stattfand.
Heute in einer Woche habe ich einen ganz normalen Arbeitstag.
Heute konnte ich das erste Mal seit 14 Tagen ausschlafen. Da ich aber ja bekanntlich um 5 Uhr aufstehe, bedeutet ausschlafen, dass ich erst um halb 8 aus dem Bett springe. Ist das nicht toll?
Dann habe ich in aller Ruhe meine Laugensemmeln (die haben so Deutsch geschmeckt, ich war begeistert) gefrühstückt, mit heißer Schokolade von Timmys und Cookies zum Nachtisch und dann mit meinen Eltern geskypt.
Anschließend war ich kurz auf meiner Couch gesessen, bis mir David geschrieben hat, dass ich beim Güllefahren mitfahren kann. Das ist hier SO anders als daheim: Der gesamte Grundbesitz ist praktisch im Kreis um den Stall angeordnet. Also wird am Stall eine Pumpe angeschlossen, die mit einem Schlauch verbunden ist, der dann an einem Gerät am Bulldog angeschlossen ist, das entweder einen Prallteller hat oder die Gülle direkt in den Boden injeziert. Der Bulldog zieht dann den Schlauch quer über den Acker hinter sich her. Ich find das sehr seltsam, aber Papa hat mir erklärt, dass das durchaus üblich ist.
Wir hatten heute nur den Prallteller, weil David nur Gülle gefahren ist, um über den Winter genug Platz zu haben. Dabei haben wir uns dann über Bulldogmarken unterhalten und ich hab ihm erklärt, dass Hans Hirsch aka John Deere Deutscher war. Er dachte, ich verarsch ihn.
Also bitte, als könnten Amerikaner wirklich so hübsche Bulldogs entwickeln ;)
Gestern war ich mit Jeanette, Renee und Stacey in London, um ein College anzuschauen, an dem Renee eventuell "studieren" will. Kanadier (und vielleicht auch Amerikaner? Keine Ahnung) sind ja fest davon überzeugt, ein gutes Bildungssystem zu haben. Wer ihnen den Floh ins Ohr gesetzt hat weiß ich zwar nicht, aber gut.
Wenn man für 2 oder 3 Jahre am College studiert hat man am Ende nicht mal einen Abschluss. Um einen international anerkannten Abschluss zu haben muss man glaub ich grunsätzlich ein Jahr an einer Uni dranhängen. Wie auch immer, es ist teilweise ein bisschen lächerlich.
Das College an sich ist riesig, man braucht echt einen Lageplan!
Im College befindet sich ein Subway, drei Tim Hortons, zwei andere Cafeterias, es ist einfach unglaublich! Dazu gibt es dann Residences, also quasi Studentenwohnheime, in denen man ein Zimmer mieten kann, die direkt am Campus liegen oder Häuser außerhalb, für die man ein Stück laufen muss, um zum Campus zu gelangen.
Alles in Allem fand ich das College und die Residences ziemlich hübsch, aber auch einfach unfassbar groß.
Danach waren wir in einem Frisör- und Manikürefachgeschäft, weil Jeanette ausgebildete Friseurin ist und für dort eine Kundenkarte hat. Man bekommt dort alle Produkte viel günstiger als im Einzelhandel.
Wer mich kennt, weiß, dass ich mich dort nicht beherrschen kann und so war es auch. Ich war immerhin so vernünftig, keine Haarprodukte zu kaufen, weil mein Koffer ja nicht unendlich groß ist, aber beim Nagellack konnte ich nicht Nein sagen.
Die meisten Marken bekommt man ja in Deutschland eh nicht, aber OPI ist ein gutes Beispiel:
In Deutschland kostet eine Flasche mit 15ml 16€, in diesem Shop hab ich sie für umgerechnet 4,70€ bekommen. HALLO? Muss ich dem noch etwas hinzufügen?
Naja, im Endeffekt waren es vier OPI-Lacke und vier China-Glaze-Lacke und ich liebe sie jetzt schon :) Gelegenheit zum Ausprobieren werd ich wahrscheinlich erst in Chicago mit Hannah haben :)
Danach sind wir in die Mall gefahren, da war die Hölle los, weil es der erste Christmas-Sale-Samstag war. Abermillionen an Menschen!
Ich bin dann mit Jeanette bummeln gegangen und wir sind am Build-a-Bear-Store vorbeigekommen. Meine Güte ich konnte mich kaum beherrschen: Das ist ein Laden, wo man sich einen Bär aussucht, den man dann ausstaffieren lassen kann, mit Herz und Sprache, verschiedene Klamotten, lauter so Zeug. Ich meine, dass ich schon mal einen in Deutschland oder wenigstens Europa gesehen hab, aber ich bin mir nicht mehr sicher. Die Viecher waren SO süß.... Unfassbar.
Danach waren wir bei Jack Astors essen. Alle Bedienung haben die kürzesten Röcke der Welt an und sind ganz schwarz angezogen und wenn sie das erste Mal an einen Tisch kommen, schreiben sie ihren Namen auf die Tischdecke, die aus Papier ist. Und zwar auf dem Kopf, damit die Kunden ihn lesen können. GANZ wichtig :D
Anschließend sind wir nochmal in die Mall und dann war ich um halb 9 (wir sind morgens um halb 9 losgefahren) endlich endlich endlich daheim und im Bett. Ein langer Tag, aber es war schön, nicht allein sein zu müssen.
Und das Schönste am Wochenende war wohl die Zeit mit Traci: Traci ist ja meine liebste Arbeitskollegin und gleichzeitig auch die Co-Chefin und Waynes beste Freundin, die weiß also immer was so abgeht und weil sie ihre Klappe selten halten kann, weiß ich auch immer alles. Sehr praktisch.
Am Donnerstag nach der Arbeit bin ich mit zu ihr gefahren und wir haben auf dem Weg bei Timmys Halt für einen Kaba gemacht. Danach gabs Abendessen bei ihr und wir sind weiter zu Lindsey. Sie ist auch eine Arbeitskollegin, hat aber eigentlich Kosmetikerin gelernt. Jaaaa, glaubt es oder nicht.
Bei ihr gab es dann Eyebrowwaxing und lackierte Fingernägel :) Die witzigste Situation war, dass ich ihre Nagellacke entdeckt hab, das waren so um die 25 und ich war total begeistert, weil ich die halben Marken nicht kanne. Und sie dachte, ich wäre so begeistert, weil das so viele Lacke sind und sagt dann sowas nach dem Motto: "Ja, alle reagieren so, wenn sie die vielen Nagellacke sehen." Ich hab mir nix drauf gesagt, ich habs ja nicht nötig mit meinen 68 Fläschchen Nagellack anzugeben ;)
Auf dem Hinweg haben wir übrigens bei Timmys auf einen Kaba vorbeigeschaut.
Daheim haben wir dann Monopoly gespielt und sind dann um 10 Uhr ins Bett gegangen,wir hatten beide eine lange Arbeitswoche hinter uns. Am nächsten Morgen sind ihre Chaoskinder um 8 in die Schule gefahren und wir sind dann zu ihrem Schwiegervater gefahren, wo alle ihre Viecher (Esel, Pferd, Pony, Alpakka, ...) untergebracht sind. Ich kann so Viechzeug zwar eigentlich nicht leiden, aber ich will ja mal nicht so sein... Es war okay.
Zum Mittagessen waren wir beim Chinesen brunchen für sagenhafte 10$ pro Person, inclusive Getränke und Nachtisch!
Auf dem Heimwärtsweg haben wir uns Timmys heiße Schokolade mitgenommen und dann "Eurotrip" geschaut. Der Film handelt von amerikanischen Collegestudenten, die im Sommer nach Europa fliegen um die große Liebe von dem einen Kerl zu finden, die er im Internet kennen gelernt hat. Dabei treffen sie in England die Hooligans, in Deutschland die Hitlerjugend und in Bratislava die Überbleibsel vom Krieg. Also dümmer gehts echt nicht mehr, aber das scheint der kanadische Humor zu sein..... :D
Anschließend gabs Abendessen bei ihr und danach sind wir noch Lebensmittel einkaufen gegangen.
Auf dem Heimwärtsweg haben wir noch Mal bei Timmys Hallo gesagt - für was wohl?

Wer mitgezählt hat weiß, das waren 4x Timmys in 24 Stunden.... :D Typisch kanadisch und übrigens 4x Drive-thru :D

Alles in Allem hatte ich ein echt tolles Wochenende, aber ich vermiss einfach vertraute Menschen um mich rum. Ich hab jetzt noch zweieinhalb Wochen Arbeit, genau gesagt, 11 Tage Arbeit, drei Tage off und nochmal drei Tage Arbeit und ich freu mich wahnsinnig auf die Zeit in Chicago und darauf, dass ich dann bald wieder Zuhause bin. Ich bin froh, dass ich die Zeit hier verkürzt habe, das war die beste Entscheidung!
Die Arbeit im Stall gefällt mir aber extrem gut, weswegen das nächste Praktikum schon in Planung ist. Bis nach Kanada trau ich mich aber nicht nochmal.

Bis bald,
eure Lisa



PS: Am Donnerstag haben wir Buchten repaiert. Die Metallgestelle sind hier nur in den Plastikboden geschraubt, anstatt in den Beton und neigen natürlich dazu, locker zu werden. Das hat mir naürlich extrem Spaß gemacht - gib mir zwei Schraubenschlüssel und ich freu mich :D
Dabei hat mir Lindsey einen Spruch gelernt, um mir zu merken, in welche Richtung ich schrauben muss und den muss ich hier jetzt aufschreiben, um ihn nie mehr zu vergessen ;)

Leftie, loosy - righty, tighty!

Gute Nacht!





Samstag, 10. November 2012

Teaparty

Heute bin ich übermüdet, weil ich gestern auf einer Party war.

Einer Teaparty.

Irre? Ja, auf jeden Fall! Aber von vorne:
Gestern Abend war ich bei Jeanette zum Essen eingeladen. Jeanette ist ürigens Renees Mutter und eine meiner mehreren Host-Mamas :) Rose ist dann natürlich meine Host-Oma.
Auf jeden Fall gabs German Schnitzel, das war echt lecker, wenn auch nicht wie zuhause (wie auch) und dazu irgendso Kartoffelzeug, undefinierbar, aber sehr lecker. Dann weiße Bohnen, die ich nicht mochte und gemischten Salat. Das hat echt alles gut geschmeckt, ich bin überrascht.
Eine Nachbarin hatte Jeanette zur Teaparty eingeladen und da Renee keinen Bock hatte, hat sie kurzerhand mich gefragt. Ich sag ja nie Nein, also bin ich mitgekommen. Am Haus angekommen hat dann endlich auch die Lisa geschnallt, dass es hier um eine Teaparty als Pendant zum Tupperabend geht. Ich bin echt die Allerschnellste.
Wie auch immer, wir sind dann ins Wohnzimmer, da haben schon ein paar Mädels und die Verkaufsfrau gewartet und dann gings los. Zuerst gabs so ein Geschenk, dazu gabs ein Gedicht und wer am Ende des Gedichtes das Geschenk hatte, das man zwischendruch weiterreichen musste, durfte es behalten. Und ich hab gewonnen :) Es ist eine kleine Packung Earl Grey Tea, die werd ich später noch ausprobieren. Dann durften wir Tee probieren. Zuerst einen Grünen Tee mit was weiß ich was Geschmack, dann einen schwarzen Tee mit Zimtgeschmack und zum Schluss einen schwarzen Yogatee. Der Yogatee war abartig, der Zimt Tee sehr lecker, aber ich persönlich hab den grünen Tee geliebt! Das hätt ich nie gedacht, aber der war echt extrem lecker! Dazu hat sie dann immer Teekannen und Stövchen vorgestellt, lauter schöne Sachen. Jeanette hat dann gleich mit ihren Weihnachtseinkäufen begonnen und ein paar Sachen bestellt.
Das Ganze hat übrigens bei einer Britin stattgefunden, die erst vor 18 Monaten nach Kanada gekommen ist. Somit also eine echt britische Teaparty :) Dass ich dafür bis nach Kanada muss, hätte ich auch nicht gedacht. Für das leibliche Wohl wurde auch gesorgt und es gab Scones mit Sahne, meine Güte waren die lecker!
Im Bett war ich dann aber erst um 10, was viel zu spät war, weil ich sowieso schon den ganzen Tag müde war. Heute Früh hat der Wecker unerbittlich um 5 Uhr geklingelt. Ein furchtbarer Moment! Ich hab mich aus dem Bett gequält, in die Küche geschleppt, ob ich was gegessen hab, weiß ich gar nicht mehr :D Nach der Dusche war ich einigermaßen wach, aber bei der Frühstückspause wäre ich echt fast eingeschlafen. Wayne hat dann gesagt, wir müssen uns jetzt beeilen, sonst würde ich unter der Arbeit einschlafen. Aber wie das so ist, ist man nicht mehr müde, wenn man Zeit zum Schlafen hätte und jetzt sitz ich hier und tippe. Mist.
Später bin ich wieder bei Jeanette eingeladen, es gibt Steak, yummy!!
In 35 Tagen landet mein Flieger in Good old Germany. Ich freu mich.

Bis bald,
eure Lisa

Freitag, 9. November 2012

Danke

Die Posts werden wieder regelmäßig auf diesem Blog, das heißt viel zu lesen!
Im Moment bin ich ein klein bisschen einsam, weil ich mich in der Woche mit den Mädels schnell wieder an Gesellschaft gewöhnt hab, aber das lässt sich jetzt wohl nicht ändern.
Morgen in 5 Wochen hebt mein Flugzeug nach Deutschland ab und jeder hier versucht mich zu überreden, doch bis Februar zu bleiben. Das rührt mich sehr und es tut mir immer wieder aufs Neue Leid, Nein sagen zu müssen und zu wollen, aber ich kann dann wirklich nicht mehr länger ohne meine gewohnte Umgebung und vor allem ohne meine Familie.
Wie manche vielleicht wissen, hab ich ja immer geplant, dass ich, bevor ich nachhause fliege, noch irgendwas anderes sehen möchte, sei es ein anderer Teil von Kanada, ein andere Stadt, was auch immer. Das hat sich jetzt erfüllt! Eine liebe Freundin von mir wohnt zurzeit in Chicago und hat mich eingeladen, sie für ein paar Tage zu besuchen. Da sag ich natürlich nicht Nein und so kommt es, dass ich am 7.12 nach Chicago fliegen werde! Wuuuhuuuu, die Vorfreude ist rießengroß und an dieser Stelle nochmal "Danke, Hannah!" für die Einladung!

Und wenn ich schon beim Danke sagen bin, kommt nun das allerwichtigste Danke:
An meine Eltern.
Ich bin mir sicher, dass ich mich dieses Mal nicht treffend ausdrücken kann, aber ich versuche es trotzdem. Als ich in der vierten Klasse beschlossen hab, dass ich nach der Schule ins Ausland gehen will, hab ich von meinen Eltern von Anfang an Unterstützung bekommen. Ich war mir damals natürlich noch nicht über Konsequenzen und Kosten im Klaren, aber Mama und Papa haben mich diesbezüglich immer bestärkt. Ich weiß, dass es nicht jedem ermöglicht wird oder ermöglicht werden kann, ins Ausland zu gehen und ohne meine Eltern hätte auch ich nicht den Hauch einer Chance gehabt. Nicht alle Eltern würden ein Jahr ohne Schule erlauben, in dem der fixe Plan nur bis Weihnachten besteht und dann immer noch 9 Monate übrig sind, die es zu füllen gilt. Meine Eltern waren aber sehr tolerant und haben mich machen lassen. Ich hab in der fast eineinhalbjährigen Planung kein einziges Nein zu hören bekommen. Egal, wo ich angefangen hab, nachzudenken, haben mir meine Eltern geholfen, haben versucht, meine Pläne rational zu machen und am Ende dieses Prozesses stand, dass mein Papa mit mir ins Reisebüro gefahren ist und alles fest gemacht hat.
In der Zeit bis zum Abflug haben sich alle mit mir gefreut, obwohl meine Familie wahrscheinlich eher traurig war, dass ich gehe (hoffe ich zumindest ;) ) und in der Zeit, in der ich mein schlimmstes Heimweh hatte, habe ich nie zu hören bekommen, dass das doch meine eigene Wahl gewesen sei, sondern sie hatten immer aufbauende Worte für mich, sind an Tagen, an denen ich erst spät Internet hatte für mich aufgeblieben, haben mich getröstet, wenn ich mal wieder vor der Webcam geweint habe. Egal, welche Probleme aufkamen wurden sie sofort gelöst. Um den Flug nach Chicago musste ich nie um Erlaubnis fragen, nein, wenn es nicht klappen würde, sagte Papa, dass wir etwas anderes fnden würden.
Alles, was ich hier beschreibe, ist ein winziger Bruchteil dessen, was meine Eltern (und natürlich auch Kathi) für mich getan haben und ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist!
Am Anfang hab ich geschrieben, dass ich mich sicher nicht treffend ausdrücken kann und ich glaube, dass das bei einer Situation dieser Reichweite auch nicht möglich ist, deswegen muss ich mich im Endeffekt doch mit einem banalen Dankeschön begnügen und wohl nicht erwähnen, dass meine Eltern die besten Eltern der Welt sind.

Mittwoch, 7. November 2012

Mädelsurlaub die Zweite

Heute kommt tatsächlich schon Teil 2 und damit der letzte Teil unseres schönen Urlaubs. Ich vermisse die Mädels jeden Tag und freu mich, wenn ich wieder bei ihnen daheim bin :)


Tag 5 – Dienstag

Dienstagmorgen sind wir endlich endlich endlich auf den CN Tower, ich hatte wirklich schon Sorgen, ob wir das noch schaffen würden, weil es die ersten Tage viiiiel zu neblig und regnerisch war und dann kam uns ja Frankenstorm (wie Frankenstein, weil ja Halloween war, haha, wie lustig) Sandy dazwischen. Am Dienstag hatten wir aber dann tatsächlich für ca. 10 Minuten einen guten Blick, danach fing es zu regnen an. Auf dem Turm haben wir übrigens Franken getroffen, die natürlich auch direkt wussten, dass wir auch aus Franken sind ;) Warum nur…. Anschließend haben wir uns zu Fuß auf den Weg ins Eaton Centre gemacht, haben aber vorher ein paar Abstecher in andere Läden gemacht und haben nochmal bei Timmys vorbeigeschaut. Am Abend sind wir dann nochmal zu Marché, wo wir uns diesmal auch Crepes gegönnt haben. Die waren zwar extrem teuer, aber dafür auch extrem lecker! Dort sind wir dann bis halb 11 gesessen und haben uns hervorragend unterhalten und uns köstlich amüsiert. Allgemein war das ein großer Bestandteil unseres Urlaubs, einfach Zeit zusammen verbringen und eine Gaudi haben. Und ich habs wirklich vermisst, danke Mädels!





Fotografiert von dem Mittelfranken, den wir auf dem CN Tower getroffen haben :D Die Welt ist klein!

Die berühmte Glasplatte auf dem CN Tower, man steht ungefähr 500m über dem Boden.

Wie man sieht, war das Wetter mal wieder bescheiden.


Mein Crepe ♥

Marions Crepe ♥

Caros Crepe ♥  (Und ja, alle waren so gut, wie sie aussehen ;) )

Yonge-Dundas-Square bei Nacht





CN Tower bei Nacht




Tag 6 – Mittwoch

Am Mittwoch haben wir dann schon aus unserem Shoppingcentre-Hotel ausgecheckt und sind dann durch die etwas „besseren“ Geschäfte gestreift. Von Prada über Burberry bis Tiffany haben wir nichts ausgelassen und wurden immer höflich und nett behandelt, was mich eigentlich überrascht hat. Gekauft haben wir –wie erwartet – nix :D Anschließend sind wir wieder mal ins Eaton Centre gegangen, aber nicht ohne zuvor den anderen Teil der Yonge-Street entlangzulaufen, den wir noch nicht gesehen hatten. Bei der Bustour wurde uns erklärt, dass in der Straße alles verkauft werden darf, was in Kanada legal ist, es gibt also keine Vorschriften, dass man nur Kleidung oder Essen verkaufen darf. Und so sieht es da auch aus :D Bei manchen Geschäften ist man sich dann wirklich nicht sicher, ob es Faschingsbedarf oder ein Kleiderladen ist. Gegen 5 Uhr sind wir dann mit dem Zug nach Stratford gefahren. Zug fahren ist in Kanada übrigens komplizierter wie Fliegen. Es gibt nämlich 2 Zuggesellschaften, die auf 2 verschiedenen Ebenen im Bahnhof sind und freundlich ist auch keiner (warum nur erinnert mich das an die Deutsche Bahn). Im Endeffekt haben wirs aber geschafft. In Stratford hat uns dann Jeanette abgeholt und dann sind wir noch zu einem kleinen Halloweenbesuch rüber zu Rose und Bob. Da gabs dann noch Halloweencandy und dann hatte sich der Abend schon gelohnt.


Halloweengeist

Halloweencandy




Tag 7 – Donnerstag

Donnerstagfrüh sind wir nach Seaforth gefahren, um bei Timmys frühstücken zu gehen. Wie immer gab es Muffin und heiße Schokolade. Ihr merkt also, nicht nur ich finde Tim Hortons ganz hervorragend. Danach sind wir Lebensmittel einkaufen gegangen und dann zurück auf die Farm gefahren. Dort haben wir Monopoly gespielt und uns einfach unterhalten. Zum Abendessen gab es dann ausnahmsweise mal Nudeln mit Soße ausm Glas. Ansonsten war der Tag eher unspektakulär, aber es war einfach so wunderschön, Zeit mit den Mädels zu verbringen, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie dankbar ich bin, dass sie wirklich zu mir nach Kanada geflogen sind.

Tag 8 – Freitag

Am Freitag haben wir in Ruhe gefrühstückt und sind dann mit Rose zum Lake Huron aufgebrochen. Leider war Freitag aber der kälteste Tag der Woche, so war der Hauptbestandteil des Ausfluges das Burgeressen. Wir sind also nach Grand Bend gefahren und sind kurz am Strand entlanggelaufen und danach direkt weiter nach Bayfield, wo wir kurz durchs Dorf gelaufen sind und dann Burger gegessen haben. Die Burger in Kanada sind übrigens zum Niederknien! Auf der Fahrt nach Bayfield hatten wir dann auch den ersten Schnee des Jahres und es hatte noch genau 1°C. Wir waren also immer sehr froh, wenn wir wieder im warmen Auto waren ;) Auf der Farm haben wir dann eigentlich nix gemacht, bis es zur Katastrophe des Tages, nein, des Jahres kam: Anne erinnerte mich daran, dass wir am Flughafen anrufen müssten und uns den Flug für den nächsten Tag bestätigen lassen müssen. Gesagt – getan, aber leider hat mich der Typ am Telefon nur dumm angemacht, dass das nicht möglich sei. Das war schon unser erstes Pech. Wir dachten uns dann ganz schlau, wir schauen einfach im Internet nach, und sehen, ob der Flug wie geplant startet. Tja, blöd gelaufen, der Flug war nämlich nicht für Samstag sondern für Freitag gelistet. Also hatten wir theoretisch noch genau zweieinhalb Stunden um zum Flughafen zu kommen und die Mädels in den Flieger zu setzen. Wir haben das Internet aktualisiert und überprüft – nix. Leider war von der ganzen Familie niemand außer Rose zuhause, die alleine niemals zum Flughafen hätte fahren können. Trotzdem sind wir zu Rose gelaufen (irgendwer hatte alle Autos mitgenommen, es war wirklich alles schei***). Rose hat uns dann wieder nachhause geschickt, wir sollen die Flüge nochmal überprüfen, und falls er wirklich Freitag geht, ist es ja eh zu spät. Ich war wirklich fast am Explodieren, von meinem Blutdruck gar nicht zu sprechen ;)Wir haben uns dann den Truck von Rose geliehen, sind zurück gefahren und siehe da – der Flug war gelistet: Und zwar an jedem einzelnen Tag mit der exakt selben Flugnummer. Sehr seltsam, aber wir waren dann beruhigt und sind zurück zu Rose gefahren, um uns zu entschuldigen. Der Tag war aber dann gelaufen, da jeder mit den Nerven am Ende war. Das wäre wirklich der SuperGAU gewesen.  Danach waren wir alle am Ende und sind dann bald ins Bett.

Lake Huron bei gefühlten -2351°C




Tag 9 – Samstag

In der Früh wollten wir eigentlich nochmal zu Timmys frühstücken fahren, aber wie gesagt, alle Autos waren weg und ich wollte Samstagfrüh niemanden am Telefon wegen fehlenden Autos belästigen, deswegen haben wir in Ruhe daheim gefrühstückt. Danach haben die Mädels Koffer gepackt und wir haben uns einfach noch ein bisschen unterhalten und uns dann um 1 Uhr zum Flughafen aufgemacht. Das hat alles hervorragend geklappt, ich hab beim Einchecken geholfen und die Mädels waren vor dem Sicherheitscheck nochmal bei Tim Hortons, also hatten sie für Samstag doch noch ihre Dosis. Ich hab mich dann mit Tränen in den Augen verabschiedet und bin mit Bob wieder zurück auf die Farm gefahren. In dem Moment wäre ich wirklich einfach gerne mitheimgeflogen, das muss ich zugeben.
Was ich übrigens noch erwähnen muss, damit uns niemand für bescheuert hält: Samstagfrüh haben wir nochmal das Internet bezüglich des Flugs befragt und ob ihr es glaub oder nicht, der Flug existierte nicht mehr. Auf der Homepage des Flughafens von Toronto war der bescheuerte Flug einfach nicht gelistet! Auf der Homepage des Flughafens Frankfurt exisiterte er aber planmäßig. Also es lag wirklich nicht an uns!

 

Das war jetzt der zweite und letzte Teil unseres wunderschönen Urlaubs. Ich werd nie in Worte fassen können, was es mir bedeutet, dass die Mädels mich in Kanada besucht haben. Danke! 

Dienstag, 6. November 2012

Mädelsurlaub die Erste

Heute hab ichs endlich geschafft, den ersten Teil unseres grandiosen Urlaubs zusammenzufassen, wobei mir die Bilder fast den letzten Nerv geraubt haben, weil das Hochladen einfach ewig dauert! In den nächsten Tagen gibts dann Teil 2.


Tag 1 – Freitag

Am Freitag, den 26.10.2012 durfte ich also endlich meine Mädels am Flughafen abholen. Ich bin in der Früh um halb 7 aufgestanden und Jeanette hat mich dann zum Bahnhof nach Stratford gefahren, von wo aus ich den Zug nach Toronto genommen hab (der mit 30$ für einfache Fahrt übrigens purer Wucher ist!). In Toronto angekommen (ganz allein, logischerweise) hab ich dann erst mal 18x nach dem Weg fragen müssen, um zum Eaton Centre zu kommen. Als ich das geschafft hab, hab ich mir was zu essen gegönnt und bin ein bisschen bummeln gegangen. Danach bin ich zum Hotel gefahren und hab eingecheckt. Und dann kam der interessante Teil: Ich musste vom Hotel zum Flughafen kommen und das sowohl möglichst billig als auch möglichst ohne größeren Fußweg, weil wir am Rückweg ja drei große Koffer zum Transportieren hatten. Diesmal musste ich nur einmal nach dem Weg fragen, weil ich gleich an eine nette Asiatin geraten bin, die in die gleiche Richtung musste. Das war gut, denn allein hätt ichs niemals geschafft! Die erste Herausforderung war nämlich die Bushaltestelle, die ganz ohne Hinweisschild auskommt und einfach aus einer Straßenecke besteht. Wie man darauf kommen soll, ist mir den ganzen Urlaub über ein Rätsel geblieben. Nach einer Stunde und 3$ bin ich dann auch endlich am Flughafen angekommen. Da musste ich mich dann über die Leute aufregen, die nicht einfach ganz normal warten können, bis ihre Gäste/Verwandten/Schießmichtot ankommen, nein, man muss in der ersten Reihe stehen, egal ob man 2m groß oder 2m breit ist!! Ich hab die Mädels aber trotzdem entdeckt und unter Freudentränen in die Arme genommen. Es war so schön, endlich mal wieder bekannte Gesichter zu sehen! Wie erwartet waren natürlich alle müde und so wurde die lange Bus- und U-Bahn-Fahrt bis zum Hotel zu einer kleinen Tortur. Im Hotel angekommen, haben wir dann festgestellt, dass wir mitten im chinesischen Einkaufszentrum wohnen!! Unser Hotel lag in Chinatown, das wusste ich auch schon vorher, aber unsere Aussicht war tatsächlich die innenliegende Rolltreppe des Einkaufszentrums! Sachen gibt’s :D Chinatown an sich war übrigens auch eine Attraktion, von ekligen Schaufensterauslagen bis Leuten, die mitten auf der Straße im Nieselregen Yoga machen, war echt alles dabei! Ansonsten haben wir an dem Abend nichts gemacht, weil einach alle todmüde waren.

Das Bild entstand nicht am ersten Tag, passte aber zur Erwähnung des Hotelzimmers.
 
 
 
Ich gehe davon aus, dass Chinesen sowas essen. Ich will aber nicht wissen, wie lange das da schon hängt..
 
 

Tag 2 – Samstag

Am nächsten Morgen sind wir gegen halb 8 aufgestanden, glaub ich, und sind erst mal frühstücken gegangen. Man muss vornweg sagen, dass das Hotel echt super war, das Personal war nett, die Zimmer sauber und echt riiiiesig, aber das Frühstück war schon so eine Sache für sich. Dass es mehr als asketisch war, ist für den Zimmerpreis wirklich gerechtfertigt und so war jeder mit Marmeladen- oder Frischkäsetoast, einem Muffin, Müsli und einem Glas Becher  Orangensaft zufrieden. Becher?! Ja, klar, wir sind hier in Nordamerika, Plastikgeschirr ist keine Seltenheit! So haben wir unser Frühstück aus Pappschüsseln und Papptellern sowie mit Plastikbesteck genossen. Das Wetter war leider den ganzen Urlaub besc*** (Danke Sandy!!!), deswegen sind wir auch Samstagmorgen im Regen losgewandert. Vom Hotel die Spadina Avenue Richtung Wasser, dann zum CN Tower. Bis dahin waren wir dann so durchweicht, dass wir 3x durchweichte Schuhe sowie 2x durchweichte Jacken und kalte Hände zu verzeichnen hatten. Auf dem Weg zum Eaton Centre (nuuuur zum Aufwärmen, natürlich), sind wir dann in der Union Station an Heizkörpern oder was auch immer vorbeigekommen, jedenfalls waren die warm und es kam warme Luft raus, wie bei einem Föhn. Also haben wir alle die Jacken (teilweise sogar die Schuhe) ausgezogen und uns erst mal ausgiebig getrocknet, wobei wir natürlich belustigte Blicke ernteten. Aber unser Motto war: „Kennt uns ja kaner.“ Den restlichen Tag haben wir dann nur mit Shopping verbracht und am Abend dann bei McDonald’s gespeist, der natürlich wie daheim und überall sonst auf der Welt schmeckt. Im Hotel haben wir in einem Viererzimmer gewohnt, das heißt, wir hatten zwei große Betten in einem riesen Zimmer und ein Bad. Das war wirklich praktisch, so waren wir alle die ganze Zeit zusammen und hatten immer den ganzen Spass zusammen :D Der größte Spass an dem Abend war aber das Zähneputzen. Anne und ich hatten die gleichen Zahnbürsten, man konnte sie echt kaum unterscheiden. In meiner Müdigkeit hab ich natürlich aus Versehen zu Annes Zahnbürste gegriffen. Sie sieht es, schaut mich an und sagt seelenruhig: „Lisa, würdest du bitte aufhören, meine Zahnbürste zu benutzen?“ :D Ihr könnt euch vorstellen, wie wir gelacht haben, es war einfach unglaublich. Aber sowas ist natürlich kein Drama, so ist sie zu einer vorgewärmten Zahnbürste gekommen, alles halb so wild :D

 

Tag 3 – Sonntag

Für Sonntag war die Niagarafälletour geplant. Dafür sind wir schon um halb 7 aus den Federn gesprungen und haben uns nach dem Frühstück auf zum Yonge-Dundas-Square gemacht, von wo aus der Bus startete. Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt sind wir dann am Skylon Tower angekommen. Das ist eigentlich nicht mehr als ein Aussichtsturm, aber von da aus hat man einen guten Blick, sowohl auf die kanadischen Horseshoe-Fälle als auch auf die amerikanische Seite der Fälle. Nach einer Viertelstunde hat man dann aber auch wirklich alles gesehen und wir sind weitergefahren zu den Niagara-Fällen selbst. Geregnet hat es übrigens den gesamten Tag und dazu war es bitterkalt! Die Fälle sind wirklich beeindruckend, man kann sich nicht vorstellen, welche Wassermassen sich da ihren Weg nach unten suchen und das Wasser ist erstaunlich klar. Allerdings denke ich, dass das Ganze bei Schnee oder gar Sonnenschein noch viel beeindruckender ist. Anschließend ging es mit dem Bus weiter nach Niagara, das ist die Stadt, die direkt an den Wasserfällen liegt. Zu der Stadt fiel uns aber nur die Assoziation zu einem Vergnügungspark ein. Es gab alle möglichen unnützen Dinge, von komischen Theatern zu auf den Kopf gestellten Häusern. Dort haben wir dann im Burger King gegessen, aber Burger King ist einfach nur nach Dauten gut, ansonsten kann man das wirklich vergessen. Und außerdem ist es unverschämt teuer! Nach diesem kurzen Abstecher ging die Reise weiter nach Niagara-on-the-Lake, das als typisches Touristendörfchen bekannt ist. Da es ja durchgehend geregnet hat, haben wir das leider nicht so genießen können, aber wir haben uns die Zeit in einem Weihnachtsladen vertrieben und hatten dabei auch unseren Spass. Die letzte Station der Tour war dann eine Weinprobe, bei der wir unter anderem auch Eiswein probieren durften. Allerdings glaube ich, dass ich die einzige von uns war, die ihn gut fand ;) Zu der Zeit waren wir dann alle todmüde und einfach durchgekühlt und wollten nur zurück in den warmen Bus. In Toronto angekommen machten wir uns dann (nach einem kleinen Abstecher ins Eaton Centre? Ich bin mir nicht sicher…) auf die Suche nach Essbarem! Also liefen wir ziemlich ziel- und planlos die Yonge-Street hinunter und stießen auf Marché. Das System hinter dem Ganzen ist, dass man eine Karte bekommt, auf die alles gebucht wird, was man isst und am Schluss bezahlt man. Dabei kann man auswählen von vielen verschiedenen kleinen „Ständen“ bei denen man alles findet, was das Herz begehrt. Bei unserem ersten Besuch haben wir uns für Nudeln entschieden, wahlweise mit Shrimps oder Huhn und verschiedenen Gemüsen. Jeder hat dann so ca. 12$ bezahlt, dafür sitzt man in schönem Ambiente, Wasser ist umsonst und das Essen wirklich überragend!!


Direkt hinter dem Fotografen befinden sich die Niagara-Fälle. Dieses Bild zeigt, wie "touristisch" das Ganze ist.




 
 



Tag 4 – Montag

Am Montag haben wir uns dazu entschieden, die Bustour zu machen. Da sich aber keiner eingehend mit dem von uns ausgesuchten Flyer beschäftigt hat, haben wir erst auf dem Weg gemerkt, dass man eigentlich hätte reservieren sollen. Wir hatten aber noch einen anderen Flyer und setzten unseren Weg dann fort. Im Notfall hätten wir ja ins Eaton Centre gehen können ;) Glücklicherweise stand aber der von uns am Anfang ausgewählte Bus zur Abfahrt bereit am Yonge-Dundas-Square und so sind wir dann mit dem Bus durch Toronto getuckert. Leider war die Erklärung zur Wegstrecke aber nur auf Englisch, was es natürlich deutlich schwieriger macht, alles zu verstehen. Mit in der Tour inbegriffen war eine Bootsfahrt, die wir natürlich auch gemacht haben – bezahlt ist bezahlt! Das einzige Highlight dabei war allerdings der Blick auf die vernebelte Skyline von Toronto. Also eigentlich für die Katz. Danach haben wir die Bustour beendet und sind am Yonge-Dundas-Square wieder ausgestiegen. Wer errät was wir danach gemacht haben? :D Genau, zum Eaton Centre, das direkt auf der anderen Straßenseite liegt. Dort haben wir dann auch zu Abend gegessen, weil Fast Food konnte wirklich keiner mehr sehen und im Centre gibts alles Mögliche zu essen, das war genau genommen auch Fast Food ist, aber einfach „anders“. Davor sind wir aber noch zu Tim Hortons gegangen, welchem gegenüber die Mädels zuerst eher skeptisch waren. Als sie dann aber die grandiosen Muffins und die hervorragende heiße Schokolade probiert haben, waren sie natürlich überzeugt.


 
 


 
Alles Liebe,
Lisa