Samstag, 13. April 2013

Es bleibt spannend...

... mein Jahr ohne festen Plan!

Ich fühl mich schon fast ein bisschen schlecht, weil ich so lang nichts mehr von mir hören hab lassen, aber irgendwie bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich den Blog hier nicht doch langsam albern finde.
Ich seh ja, dass fast niemand mein Geschreibsel liest, aber irgendwie machts mir Spaß und irgendwann werd ich mich dran erfreuen, das weiß ich.
 
Das Beste zuerst: Ich hab meinen Blog als Buch gebunden geschenkt bekommen! Das Buch reicht bis zum Fazit-Eintrag aus Kanada, ist wie ein Taschenbuch gebunden, hat super Qualität und ich könnt jeden Tag drin blättern. Aber ich machs nicht, weil ich dann immer so wehmütig werd. Danke Mama und Papa!
 
Ansonsten hat sich viel getan zum letzten Eintrag:
Ich arbeite nachwievor in Niederbayern und langsam gewöhne ich mich an den Dialekt. Der ist einfach irre, nennen wir das Kind beim Namen.
Dagegen ist Fränkisch echt schon einfach.
Wie auch immer, ich bin mittlerweile vom Praktikant zum Angestellten aufgestiegen. Das ist schon in der Hinsicht hervorragend, dass ich ja Zalando am Leben erhalten muss und das wirklich Geld kostet. Wir reden hier schon von Summen…
 
Die Arbeit macht mir immer noch Spaß, aber ich gerate mehr und mehr ins Grübeln, ob ich das „mein Leben lang“ machen will. Sicher kann man nichts für eine derartige Zeitspanne entscheiden, aber irgendwie… Ich muss es ja im Moment zum Glück nicht entscheiden, trotzdem beschäftigt es mich irgendwie.
Ich freu mich immer noch aufs Studium und im Moment stört mich etwas, dass der Spaß dreieinhalb Jahre dauern soll, weil ich so viel mehr Pläne hab, die ich umsetzten will!
 
Der nächste Schritt ist aber hoffentlich ein Praktikum in Dänemark. Ich hatte mich bei einem Betrieb beworben, eine Absage kassiert und mich damit arrangiert. Ich hätts eben nächstes Jahr nochmal probiert. Auf unerwartetem Wege hab ich jetzt aber höchstwahrscheinlich doch die Möglichkeit ein Praktikum zu machen. Ich werde, wenn alles nach Plan läuft, im August irgendwo in Dänemark vier Wochen arbeiten können und ich freu mich schon total!
Im Prinzip sind die Erwartungen wie vor Kanada: Ich will Dänemark und Dänen kennen lernen, mir doch egal, wie die ihre Schweine mästen. Ich weiß aber auch, dass es im Endeffekt anders werden wird. Ich werde viel arbeiten und viel lernen und das ist gut so! Trotzdem werde ich irgendwie versuchen, ein bisschen Sightseeing und Urlaub in Dänemark zu machen. Jetzt muss ich aber erst mal auf eine Zusage warten und dann einen Masterplan schmieden! Das einzige Manko ist natürlich, dass ich im August ziemlich viel daheim verpassen werde. Aber wenn ich im Oktober zu Studieren anfangen werde und viel Zeit daheim verbringen werde, werd ich mich freuen, dass ich die Gelegenheit genutzt habe und nochmal weg war.
 
Im Moment vermisse ich Kanada sehr. Ich sehe und lese viel auf Facebook und es passieren so viele Dinge, die mich an die Zeit dort erinnern. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte die Zeit zurückdrehen und so viele Situationen nochmal erleben. Einfach nur, weils so toll war.
Ich vermiss meine Arbeitskollegen, denn obwohl ich hier in Niederbayern echt einen tollen Chef hab, kommt nichts an die Atmosphäre in Kanada ran: Es war einfach perfekt.
Ich bin immer noch unendlich dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, diese Erfahrung zu machen.
 
Jetzt, nach einiger Zeit, weiß ich auch, welche positiven Effekte ich noch zu verzeichnen habe.
Ich weiß meine Familie viel mehr zu schätzen. Früher waren sie einfach da. Klar, das war gut so, aber es war selbstverständlich. Währen meiner Zeit in Kanada und auch jetzt, wo ich nicht viel zuhause bin, weiß ich mein Zuhause zu schätzen. Ich hab wirklich eine großartige Familie.
Vor allem das Verhältnis zu meiner Schwester hat sich merklich gebessert. Wahrscheinlich hab ich mich gebessert, das trifft es eher. Ich bin bereit, Nagellack und Kleiderschrank zu teilen, wir erzählen uns viel und verbringen mehr Zeit miteinander – ja, wir planen sogar einen Urlaub!
 
Ich hab Englisch lieb gewonnen. Auch wenn ich in einem Eintrag geschrieben habe, dass ich mich auf das Deutsche freue – das Englische hat schon ein bisschen mein Herz erobert. Ich lese englische Bücher, ich versuche fast alle Filme in englischer Sprache zu sehen und denke manchmal englisch. Insgeheim träume ich im Moment davon, einen geeigneten englischen Studiengang zu finden, aber das wird mir in Deutschland leider nicht gelingen. Man kann halt nicht alles haben.

Und last but not least: Ich weiß, auf wen ich zählen kann. Allen voran natürlich mein drei Schönheiten, die extra wegen mir nach Kanada gekommen sind, aber auch einige andere. Die Zeit in Kanada und auch die Zeit jetzt, in der ich wenig daheim bin, zeigt, mit wem ich wirklich Kontakt halten werde.
 
Ich denke mal, das wars jetzt an Neuigkeiten. Ich versuche vielleicht jetzt, öfters etwas von mir hören zu lassen, auch wenn ich wahrscheinlich die Einzige bin, die diesen Eintrag hier liest. Aber darum gehts ja auch nicht.
 
Bis bald,
 
Lisa